Blood Runs Deep - These Thoughts About Suicide

Blood Runs Deep - These Thoughts About Suicide
Melancholic Death Metal
erschienen am 24.04.2009 bei Farewell Music
dauert 63:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Into These Dead Arms
2. Lost Myself Again
3. Last Prayer
4. Trail Of Blood
5. These Thoughts About Suicide
6. Overdose Anestethic
7. Christian Flesh, Christian Blood
8. Jealousy
9. Your Tears, My Blood
10. Suicide Is Life
11. All The Things Above

Die Bloodchamber meint:

Wo BLOOD RUNS DEEP mit ihrem Erstling "These Thoughts About Suicide" hin wollen, lässt sich relativ leicht erraten: Das monochrome Layout des schicken Digis atmet mit jeder Rasierklinge TYPE 0 NEGATIVE, es gibt den unvermeidlichen "Lesbian Choir" samt dorniger Rose, dazu ein Gastauftritt von CELTIC FROST/TRIPTYKON-Mademoiselle Simone Vollenweider. Hält man sich nun noch vor Augen, dass die Schweizer jüngst mit A PALE HORSE NAMED DEATH auf Tour waren, dann kann in Sachen Erwartungshaltung eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Die knapp 60 Minuten des Erstlings bieten melodischen bis harsch drückenden Metal, der in der Tat hier und da an TYPE 0 erinnert: Die wohl dosierten Hardcore-Reminiszensen und der latente Hang zur Geräuschkulisse könnten von "Slow, Deep And Hard" stammen, während die Balance aus Anmut und Abscheu, sowie immer wieder eingestreute Synth-Texturen eher in Richtung "Bloody Kisses" weisen. Daneben zeichnet die Kompositionen eine gewisse Vorliebe für europäisches Liedgut aus - in Sachen Harmonie und Schlagzeug lassen bspw. SENTENCED mitunter freundlichst grüßen, während andernorts ("Trail Of Blood") südliches Dunkel a la HEAVENWOOD durch die Büsche bricht.
Stimmlich kann man diesen Vorbildern nur bedingt gerecht werden: Die Growls sind okay, die zwischen early Pete und Klargesang pendelnden Alternativen zeigen durchaus Luft nach oben. Das Intro von "Overdose Anesthetic" zeigt diesbezügliche Schwachpunkte deutlich auf, wenngleich ausdrücklich darauf verwiesen sei, dass "These Thoughts..." insgesamt sehr homogen und stimmig wirkt. Zudem versprühen gerade zugängliche Nummern wie "Last Prayer" (mit wunderbarer Pianobegleitung), "All The Things Above", "Suicide Is Life" oder der Titeltrack aufgrund ihrer atmosphärischen Dichte haufenweise dreckigen Charme. Und genau diese gesunde Mischung aus suizidaler Suhlerei und reichlich Abgehmomenten hilft "These Thoughts..." letzten Endes, über die komplette Distanz fesseln.

BLOOD RUNS DEEP haben also zwei unschlagbare Vorteile: Ihre deutlich präsenten Vorbilder weilen in weiten Teilen nicht mehr unter uns und haben eine unverkennbare Lücke hinterlassen, und - vielleicht noch wichtiger - die Schweizer haben mit "These Thoughts...." eine ambitionierte, durchweg gelungene Scheibe am Start.
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