Obscura - Illegimitation (Compilation)

Obscura - Illegimitation (Compilation)
Death Metal
erschienen am 01.03.2012 als Eigenproduktion
dauert 48:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. ...and All Will Come To An End
2. Crucified
3. Fear
4. Immanent Desaster
5. Incarnated
6. Open The Gates
7. Headworm
8. Flesh And The Power It Holds (Death Cover)
9. Piece Of Time (Atheist Cover)
10. How Could I (Cynic Cover)

Die Bloodchamber meint:

Bei den Herren von OBSCURA entsteht ja schon rein vom musikalischen Aspekt mal der Eindruck, hier handle es sich um absolut abgebrühte Berufsmusiker. Hinzu kommt ihr Tour-Pensum, das mittlerweile doppelte Veröffentlichen des Frühwerks „Retribution“ sowie die Neuauflage von „Illegitimation“, alles zwischen den regulären Werken. Das kann man einerseits natürlich auf ihr Label zurückführen, aber ebenso auf OBSCURAs eigenen Antrieb, wie in diesem Fall, denn „Illegitimation“ ist eine selbstveröffentlichte Platte, die das gleichnamige Demo aus dem Jahre 2003 enthält, eine Handvoll "Ausschuss" der „Cosmogenesis“-Zeiten und natürlich obligatorische Cover-Songs.

Die ersten vier Tracks sind, kurz und knapp, richtig starke Stücke, ein quasi frühes Zeugnis für die Geschlossenheit und Ausgefeiltheit, mit der die Deather Extremmusik zelebrieren. Dabei noch wesentlich simpler und zugleich eingängiger: klare Mid-Tempo Passagen, die man heute kaum mehr von der Band gewohnt ist, deuten sich schon beim instrumentalen Intro/Opener an. Der Kontrast ist schließlich klar rauszuhören, wenn es später mit einer längeren Version des voluminösen „Incarnated“ vom Durchbruchalbum weitergeht. Der Bass war damals zudem noch einfacher gestrickt, wenn auch mit einigen Solo-Passagen, die tolle Akzente setzen. Vor allem „Immanent Disaster“ in Verbindung mit einem Cello ist ein wahrer Genuss. Bassist und Sänger Ketzer sorgte auch für richtig angenehme Growls, dennoch scheint der Gesang für OBSCURA von Beginn an eher notwendiges Übel gewesen zu sein. Wo man daran sparen kann, wird es getan, und in den Vordergrund wagt er sich trotz sehr klarer Abmischung niemals.

Mit „Open The Gates“ und „Headworm“ finden sich noch zwei Songs, die es nicht über die Preproduction von „Cosmogenesis“ geschafft haben, das abschließende Leckerli bilden Cover-Songs von Bands, die wohl als die einschlägigsten Einflüsse gelten können, allen voran das epische „Flesh And The Power It Holds". Die musikalische Huldigung von DEATH, ATHEIST und CYNIC wird in Form einer präzisen Interpretation geliefert. Hätte ich zum damaligen Zeitpunkt eine Wertung zur Demo abgegeben, wäre die Wertung irre gut ausgefallen. In diesem Format ist "Illegimitation" allen zu empfehlen, die vom Demo nichts mitgekriegt haben. Das durchweg „gute“ Aufstockungsmaterial macht die neue Version endgültig zu einer lohnenswerten Erwerbung, die naturgemäß sehr kurzweilig und daher für den Anspruch der Gruppe etwas unbefriedigend wirkt.
-