Ivory Night - 7 - Dawn Of The Night

Ivory Night - 7 - Dawn Of The Night
Heavy Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 56:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The 7th Sea
2. Killer 7
3. And I Fly
4. Salvation Is An Honest Man
5. The Ghost
6. Mighty Wings
7. Insane
8. Beyond The Pain
9. My Dearest Love
10. Children Of Thorns
11. Twilight Into Darkness
12. Overture
13. Never Be My Friend
14. Mother Earth

Die Bloodchamber meint:

Eine True Metal Band aus Deutschland – muhar, jetzt wird heftig, denkt man angesichts nationaler Vergleichsbomben wie Majesty, Stormwarrior, Wizard - aber auch ein absolut hässliches Cover leistet hier seinen Beitrag. Zwar kein Ken Kelly Standartwerk (welches in der Musikrichtung immer wieder missbraucht wird), aber dennoch auch kein Picasso. Irgendwo zwischen Fingerfarbe und nativer Kunst. Der Name Ivory Night ist eigentlich in dieser Szene unbekannt, dennoch handelt es sich hier nicht um irgend welche Anfänger, sondern um ein paar Jungs die seit 1996 dabei sind (Anmerkung: Bitte die witzige Bandhistory auf der Homepage lesen!) Ivory Night haben aber gegenüber den gegenüber den genannten Bands einen Trumpf in der Hand und der trägt den schnieken Namen Patrick Fuchs. Der Mann ist seines Zeichens der Sänger sowohl bei Ivory Night als auch bei „MenofWar“ – ja genau, DER deutschen Manowar-Coverkapelle. Dort trägt er zwar das reichlich bescheuerten Pseudonym „Patrick Adams“, aber hey, wenn man schon die klischeebeladenste Band seit Spinal Tap imitiert darf so was wohl sein. Ebenso wie Herr Fuchs/Adams spielt Bassist Carsten Kettering (ja, richtig: Carsten DeMaio) bei MenofWar und Ivory Night. Meiner Meinung nach hört man das den beiden Jungs auch deutlich an, denn obwohl Manowar sicherlich nicht zum technisch anspruchsvollsten im Metalsektor gehören, färbt das Covern sich im Songwriting ab (zugegeben, einfach sind DeMaio und Adams aber auch nicht – ich will hier die technischen Fertigkeiten beider Musiker nicht schlecht reden). Zudem will ich hier auch nicht den sehr abwechslungsreichen und talentierten Drummer als auch den flinken und gerade bei den Solis auftrumpfenden Gitarristen außen vor lassen, denn beide sind sicherlich keine Anfänger im Umgang mit ihren Instrumenten, im Gegenteil. Als Summe der genannten Faktoren kann man durchaus anmerken, dass Ivory Night deutlich „amerikanischer“ klingen als die genannten teutonischen Kapellen, wobei die meisten Texte dann doch einen recht niedlich-peinlichen Englischstil aufweisen. Naja, kann nicht alles perfekt sein. Musikalisch gibt’s hier also „Auf-die-Fresse“ True Metal, der oftmals im Uptempo-Bereich gehalten ist, aber auch mit anderen Facetten (groovend, balladesk) rüberkommt. Daumen hoch, wesentlich besser als jegliche bisher bekannte deutsche Antwort auf amerikanische Szenevorreiter.

Wer jetzt eine Augenbraue hochzieht und sagen will: "Herr SJ, sie reden hier von einer Undergroundband - sind so vergleiche da nicht etwas unangebracht?" soll mich bitte schreien hören: JA, VERDAMMT!! Aber wenn es so gute nationale UNDERGROUND BANDS gibt, die ohne Probleme eine Band, die ein komplettes Label im Nacken hat versenken kann, wundert man sich nicht über rückläufige Verkaufszahlen im Musikbiz.

Leider bleiben mir nicht allzu viele Songs im Ohr stecken, denn obwohl sie sehr unterschiedlich im Songwriting sind, schreckt man irgendwann auf und wundert sich, dass schon das zehnte Lied läuft. Die Produktion ist sehr gut geraten, da kann man sicherlich nicht meckern.
Anspieltipp: „Salvation is honest Man“, „Mother Earth“ „Killer 7“.

Fazit: Ivory Night leben besonders von Patrick Fuchs, der hier eine überzeugende Arbeit abliefert. Dennoch wäre es unfair, die Band auf den Sänger zu beschränken, dafür liefern alle eine erstklassige Arbeit ab. Vielleicht sollte man versuchen, die Strukturen der Songs simpler und somit eingängiger zu machen, denn die guten Refrains wechseln mit teils ZU vertrackten Strophenparts. Dennoch kann man für Fans von True Metal durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen: 8 Punkte!
Homepage: http://www.ivorynight.de
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