Hypocrisy - Catch 22

Hypocrisy - Catch 22
Melodic Death Metal
erschienen in 2002
dauert 41:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Don't Judge Me
2. Destroyed
3. On The Edge Of Madness
4. A Public Puppet
5. Uncontrolled
6. Turn The Page
7. Hatred
8. Another Dead End (For Another Dead Man)
9. Seeds Of The Chosen One
10. All Turns Black

Die Bloodchamber meint:

Ich muss zugeben, nach den ersten Anspielversuchen der neuen HYPOCRISY-Scheibe, hab ich selbige erstmal enttäuscht in die Ecke gefeuert. Was sich mir da zu Beginn darbot, war meilenweit vom letzten Release entfernt, hatte absolut keinen Biss und schien meine Befürchtungen betreffs eines mal schnell dahinproduzierten Albums zu bestätigen. Schliesslich is der Herr Tägtgren ja ein absolut vielbeschäftigter Mensch. Wie konnte da noch genügend Zeit für ordentliches Songwriting übrig bleiben?
So war zu mindest meine erste Reaktion.

Aber kurze Zeit darauf wagte ich mich nochmal an die Silberscheibe heran, und siehe da, manchmal steckt mehr hinter so 'nem bunten Digipack als man zu Beginn vermutet. Vom Stil her würde ich sagen, gehts wieder in Richtung des grünen "Hypocrisy"-Albums, aber dennoch haben wir es hier mit was völlig Einzelständigem zu tun. Die Suche nach der ultimativen Melodie stand scheinbar Pate für "Catch 22", denn nur so ist es zu erklären, dass von den Deathmetalwurzeln mal wieder so gut wie alles verworfen wurde und stattdessen eingängige Nackenbrecher, nicht ganz uninspiriert von Peter's Nebenprojekt PAIN entstanden sind, die allerdings eine ganz schön lange Zündschnur besitzen. Wenn die Bombe dann allerdings erstmal geplatzt ist, möchte man keinen der zehn Songs mehr missen. Insbesondere "Destroyed", "On The Edge Of Madness" und "Hatred" können garantiert jeden Konzertsaal zum Überkochen bringen. Der Zuhörer wird dabei ständig von dem Gefühl des unbedingt-mitsingen-Müssens übermannt, doch wie immer wurden leider keine Lyrics veröffentlicht, was aber für einen geübten Englischversteher auch nicht das grosse Problem darstellen dürfte.

Die Produktion ist wie gewohnt hervorragend. Die Drums hämmern vor sich hin, die Gitarren versprühen ihren vollen Charme und Peter's Stimme verleiht dem Ganzen seinen persönlichen Touch. Aber viel weniger hat auch keiner erwartet, oder?
Zusammenfassen gesagt ist "Catch 22" mal wieder eine ordentliche Überraschung geworden, die einige Durchläufe braucht, um wirklich zu gefallen. Aber danach reiht sie sich lückenlos in die bisherige Erfolgsgeschichte der Band ein, zwar nicht an den obersten Positionen, aber Klassiker zu übertreffen war ja schon immer so gut wie unmöglich...
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