Armageddon (FR) - Necromantic Celebration

Armageddon (FR) - Necromantic Celebration
Black Thrash Metal
erschienen am 13.12.2011 bei Emanes Metal Records
dauert 47:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Necromantic Celebration
2. Pact With Darkness
3. The Shadow Of The Beast
4. I Am Your Torment
5. The Curse Of Akhmenra
6. Killing Grounds
7. The Serpent King Returns
8. Haunting The Grave
9. Evil Inside Of Me
10. Branded And Exiled (RUNNING WILD Cover)

Die Bloodchamber meint:

Ein-Mann-Bands sind ja mit Vorliebe im misanthropischen Black Metal zu finden. Der Rüpelthrasher von nebenan steht hingegen eher im Ruf, etwas robuster zu sein und das ein oder andere Bier gemeinsam mit Kumpels wegzupacken, gerne auch bei der Bandprobe. Musiker, die aber ganz alleine den 80er Retro-Wüterich heraushängen lassen, scheinen Mangelware zu sein. Mit der französischen Band ARMAGEDDON haben wir allerdings einen solchen Fall. Silvere Catteau alias Armageddon hat bereits im Jahre 2003 ein Demo unter diesem Namen veröffentlicht und im Laufe des Jahres 2011 sein reguläres Debüt vollendet.

Die Einflüsse, die seine Musik prägen, sind überdeutlich herauszuhören: Es geht bei den allermeisten Stücken in Richtung alte DESTRUCTION und die ersten beiden Alben von KREATOR. Zieht man neuere Bands zum Vergleich heran, fallen einem natürlich WITCHBURNER und Konsorten ein. Es ist also offensichtlich, dass wir es mit einem bestens beackerten Feld zu tun haben, auf dem die Innovation zumeist mit der Lupe gesucht werden muss. Dafür geht es im angeschwärzten Thrash eher um die spezifische Herangehensweise, das Maß an Energie und die individuelle Atmosphäre, die kreiert wird. Und schaut man hier bei ARMAGEDDON genau hin, zeigt sich doch deutlich, dass wir es letztlich nur mit Durchschnittsware zu tun haben.

Herr Catteau macht seine Sache nicht schlecht, es findet sich das ein oder andere schnittige Riff und besonders die erste Hälfte der Scheibe weist einen beachtlichen Party-Faktor auf. Schmissige Hooklines und Mitgröhlrefrains der simplen Sorte lassen das Material schnell ins Ohr gehen. Es finden sich auch zwei Stücke, die man in diesem Rahmen schon fast als experimentell bezeichnen könnte. „The Curse of Ankhmenra“ weist mit orientalischer Note in Richtung MELECHESH, allerdings ohne auch nur im Ansatz an die Virtuosität dieser Ausnahmeband heranzureichen. Und der offizielle Rausschmeißer „Evil Inside of Me“ (große Lyrik!) stellt den Versuch dar, mit mittlerem Tempo und Synthie-Chören episch aus der Nummer auszusteigen. Die hierfür eingesetzten Mittel sind jedoch zu begrenzt und so schnarcht man sich langsam in Richtung RUNNING WILD-Cover.

Blickt man zurück auf das Jahr 2012 und denkt man dabei an Black Thrash, dann kommt man auch auf die aktuellen Alben von AURA NOIR, DESASTER, KETZER und nicht zuletzt NEKROMANTHEON. Gemessen an diesen aktuellen Releases ist „Necromantic Celebration“ nur ein laues Lüftchen. Absolute Szenefans, die den Hals nicht voll kriegen, finden hier solide Kost, doch meiner Einschätzung nach kann man „Rise, Vulcan Spectre“ gar nicht so häufig hören, dass man dann noch neues Futter in Form von ARMAGEDDON braucht.
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