Paradise Lost - Forever After (Single)

Paradise Lost - Forever After (Single)
Gothic Rock
erschienen am 14.02.2005
dauert 18:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Forever After
2. Through The Silence
3. Sanctamonious You
4. Let Me Drown
5. A Side You'll Never Know
6. Behind The Scenes At The Listening Session Cologne (Video Side)
7. Live Impressions (Video Side)
8. Making Of - Forever After (Video Side)

Die Bloodchamber meint:

Für mich als Vertreter der Album-Liebhaber ist eine Single-Veröffentlichung immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bin ich der Meinung, dass ein einzelner Song niemals die von der Band beabsichtigte Atmosphäre und Wirkung erzielen kann. Andererseits ist es aber nicht selten der Fall, dass der Rest eines Albums nicht mit der ausgekoppelten Single mithalten kann und somit rausgeschmissenes Geld ist. Im Falle von PARADISE LOSTs aktuellem Output verhält es sich allerdings genau umgekehrt, denn mit „Forever After“ hat die Band nicht wirklich einen repräsentativen Vertreter ihrer neuen, selbstbetitelten Langrille ausgewählt.
Nachvollziehen kann ich diese Entscheidung zwar durchaus, schließlich ist „Forever After“ der wohl massentauglichste Song der Scheibe geworden, aber gutheißen will ich sie trotzdem noch lange nicht. Vermutlich werden nämlich viele Interessenten, die die Band eigentlich schon abgeschrieben hatten, ihr aber dennoch erneut eine Chance geben wollen, somit auf die falsche Fährte gelockt.
Der Song beginnt mit einem feinen Keyboarddreiklang, der vor allem nach dem Einsetzen der dazugehörigen Gitarren schon mal recht vielversprechend rüberkommt. Aber spätestens bei den ersten Tönen des Gesangs krampft sich bei mir alles zusammen. Warum muss ein Sänger seine charismatische Stimme nur unbedingt mit diesen unpassenden Verzerreffekten verfremden, wenn er es im Gegensatz zu den meisten selbsternannten „Musikern“ absolut nicht nötig hat? Das weiß wohl nur der Produzent und er selbst, aber zumindest haben es die beiden nicht allzu wild getrieben, und setzen im Refrain wieder auf Nicks gute alte Gesangsstimme.
Apropos Refrain: Ebenjener ist für einen geplanten Charterfolg erstaunlich dürftig ausgefallen. Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass zwei einzelne, ständig wiederholte Worte nicht mal das ansonsten recht anspruchslose Zielpublikum lange bei der Stange halten können. Sicherlich kann man jemandem durch regelmäßige Wiederholung einen Song schmackhaft machen, aber genauso schnell kann man auch das komplette Gegenteil erreichen. „Forever After“ jedenfalls erschöpft sich ziemlich schnell.

Alles in allem bleibe ich also bei meiner anfänglichen Meinung, dass Singles irgendwie überflüssig sind, zumal in diesem Fall das dazugehörige Album deutlich besser ausgefallen ist. Allerdings sind auf der normalen Version bereits 2 Bonustracks und auf der DVDPlus-Edition 2 weitere unveröffentlichte Songs und diverses Videomaterial enthalten. Da mir nur der Titelsong vorliegt, kann ich dazu zwar keine Aussage treffen, allerdings könnten diese Veröffentlichungen für Fans eventuell doch einen kleinen Mehrwert bieten.
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