Crowbar - Lifesblood For The Downtrodden

Crowbar - Lifesblood For The Downtrodden
Sludge Metal
erschienen am 07.03.2005 bei Candlelight Records
dauert 49:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. New Dawn
2. Slave No More
3. Angels Wings
4. Coming Down
5. Fall back To Zero
6. Underworld
7. Dead Sun
8. Holding Something
9. Moon
10. The Violent Reaction
11. Lifesblood

Die Bloodchamber meint:

Vor mir liegt ''Lifesblood for the Downtrodden'', CROWBAR-Scheibe Nummer sieben, musikalische Entsprechung der Fettbemme: Ein Finger dick Brot, Griebenschmalz mit Röstzwiebeln, vitaminspendende Gurke - alles da, wo man es erwartet. Also weniger Offenbarung, sondern eher ein Fels in der Brandung, ach was sag ich - ein zartschmelzender Schlag in die Fratze der Ernährungswissenschaft, und zwar für alle Ewigkeit!

Seit nunmehr 16 Jahren regiert bei den Amis der Dicke-Jungs-Metal und jeder neue Streich bringt den Freunden der qualvollen Melodei ein anmutiges DoomCore-Dejavu. Klar gibt es hier und da ein paar kosmetische Korrekturen, Kirk's Stimme ist mittlerweile fast schon vielseitig und auch die Arrangements auf ''Lifesblood...'' kommen recht 'progressiv' daher, ABER: Das alles geschieht innerhalb einer musikalischen Bandbreite, deren Grenzen enger sind als ein Nilpferdarsch.
Los geht's mit ''New Dawn'', einer im besten Sinne typischen CROWBAR-Keule: Sloooow, simpel und drückend schwer kommt das Teil fast so gut wie diverse Bleigewichte in der Badehose. Die Produktion dazu ist angemessen fett, ohne zu schwimmen. Davon profitiert vor allem Ex-PANTERA-Bassist Rex, der ganz offensichtlich Spaß am einarmigen Stahlseilrupfen gefunden hat. Sehr schön für meinen Teil.
''Slave no more'' zieht ein wenig an, der leidende Refrain bleibt auch gleich mal hängen und macht Bock auf die etwas schnellere Corenummer ''Angel's wings'', bevor mit ''Coming down'' das interessanteste Element im CROWBAR-Sound '05 auftaucht: Melodische Gesangslinien, die mich verdammt an ALICE IN CHAINS erinnern, auch wenn sie dreckiger, langsamer, leidender sind. ''Fall back...'' baut das ganze in der Strophe noch aus und ist nicht zuletzt dank seines treibenden Chorus' definitiv einer der besten Songs auf der Scheibe. Insgesamt also eine erstaunlich gute erste Hälfte.
Mit ''Underworld'' kehrt anschliessend kurz der Rock zurück, doch unmittelbar nach diesem Aufbäumen quält sich ''Dead Sun'' wieder standesgemäß durch die Boxen – nur um in der Folge Platz zu machen für den schwächeren Teil des Albums. Gute Ansätze kann man zwar auch hier noch ausmachen, aber im Vergleich zur ersten Hälfte regiert dann doch öfter mal die Schwammigkeit im Songwriting. Ich sag nur ''Broken Glass''...
Aber Kirk wäre nicht der alte Hase, der er ist, wenn er das Album nicht eindrucksvoll zu beenden wüsste: Der abschliessende Fast-Titeltrack ist eindringlich, melodisch, irgendwo zwischen erwähnten AIC und PANTERA's Cover von ''Planet Caravan'' und sorgt für einen überaus versöhnlichen Ausklang.

Was bleibt zu sagen?
Wenn ihr CROWBAR bisher nicht auf dem Zettel hattet, wird ''Lifesblood...'' daran wohl nichts ändern. Fans hingegen dürfen blind zuschlagen, die enttäuschten Ex-Fans sollten vielleicht mal wieder vorbeilauschen.

8 Punkte und einen schönen Abend noch...
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