Mental Amputation - Mass Crisis (EP)

Mental Amputation - Mass Crisis (EP)
Death Metal
erschienen in 2001 als Eigenproduktion
dauert 24:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Mass Crisis
3. The Inexorable
4. Equinox
5. Visions Of Demise
6. Hybrid Nation

Die Bloodchamber meint:

Nichtsahnend schob ich die frischeingetroffene CD in meinen Player, ohne wirklich auf das gefasst gewesen zu sein, was mich im Anschluss darauf erwarten sollte. Schon vom exzellenten Coverdesign her war mir klar, dass es hier ein wenig härter zur Sache gehen würde. Aber daran gibts ja im Allgemeinen nichts auszusetzen.
Schon die einleitenden schwer definierbaren Soundsamples erinnern an einen in einer Höhle eingeschlossenen Dämon, der nur darauf wartet, herausgelassen zu werden. Und kurz darauf ist es dann auch soweit. Mit "Mass Crisis" kämpft sich ein alles niederwalzendes Riffmonster ans Tageslicht und plättet alles nieder, was nicht bei drei auf den Bäumen hockt. Fast ohne Pause geht es dann in den dritten Song "The Inexorable" über, der mit vielen differenzierten Parts neue Akzente setzt und eines gleich klar macht: MENTAL AMPUTATION können viel mehr als man vielleicht zu Beginn vermuten könnte. Scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken schütteln sie ihre Killerriffs aus dem Ärmel, ohne sie allerdings in endlosen Wiederholungen totzuspielen. Abwechslung wird hier von Anfang an grossgeschrieben, allein die geile Grunzstimme (und das ist auch gut so) begleitet uns die ganze Zeit während unseres musikalischen Höllentrips. Überraschend entfällt dann auch Numero vier "Equinox", welches mit seiner langsamen und unwahrscheinlich melodischen Struktur einfach nur zum kollektiven Köpfeschütteln animiert. Hier zeigen die Jungs auch einmal mehr, dass sie ihr Handwerk perfekt beherrschen. Ob Gitarrensolo oder Wutattacken - alles kein Problem. Ich bin einfach nur begeistert.
Letztendlich folgt mit "Visions Of Demise" ein vom Schwedensound angeregtes Stück und "Hybrid Nation" knüppelt nach zähem Anfang nochmal so richtig dazwischen und schliesst die CD leider schon viel zu schnell ab.
Zugegeben, in letzter Zeit hat sich mein Interesse am Todesmetall ein wenig beruhigt, aber nach diesen überdurchschnittlich gut produzierten Death/Thrash-Perlen wurde mir wieder bewusst, was das faszinierende an dieser Musik gewesen war. Und dies schaffte nicht etwa eine der "grossen" Bands, sondern eine Gruppe namens MENTAL AMPUTATION, der ich noch eine vielversprechende Zukunft voraussage.
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