Drone - For Torch And Crown

Drone - For Torch And Crown
Modern Thrash Metal
erschienen am 29.06.2012 bei Metalville
dauert 41:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Format C
2. Making Believe
3. Deepest Red
4. Zombies In The Moshpit
5. For Torch & Crown
6. Burning Storybook
7. Croak In Your Waste
8. Stick To Yourself
9. Short Way Down
10. Bloody Mary

Die Bloodchamber meint:

Nach einem Raketenstart, der mit dem Sieg beim deutschen Wacken Metal Battle 2006 und dem grandiosen und vor stimmungsvollen Einfällen nur so strotzenden Debüt „Head-On Collision“ einherging - einen besseren „Burn My Eyes“ Nachfolger haben MACHINE HEAD nicht zustande gebracht und PANTERAs „Far Beyond Driven“ steckt es locker in die Tasche -, konnte die Celler Metalzelle mit dem Nachfolger „Juggernaut“ zumindest meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Spritzigkeit und der Ideenreichtum schienen einer gewissen Routine gewichen zu sein, die zwar weiterhin auf beachtlichem Niveau ablief, den Überraschungseffekt des Debüts aber nicht adäquat mit etwas anderem ersetzen konnte. Seitdem sind etwas mehr als drei Jahre vergangen, mit „For Torch And Crown“ greifen DRONE wieder an und dank digitaler Promotion konnte die Promo nicht wie bei beiden (!) Vorgängern auf dem Postweg zu Kollege Hauptmann verschütt gehen.

Selbstbewusst wie eh und je kreissägen sich DRONE mit Breitwandgitarren durch die 41 Minuten und degradieren ihr Publikum nicht zu hirnlosen „Zombies In The Moshpit“, indem sie das Album nicht nur stumpf tonnenweise Energie ins bewegungsfreudige Volk schleudern lassen, sondern auch auf die Zwischentöne achten („For Torch & Crown“). Zudem arbeitet Frontmann Mutz, der wieder mal hervorragende Arbeit leistet, dem gewaltigen Groove der in gedrosselter Geschwindigkeit ablaufenden Passagen oftmals mit etwas melodischeren Tönen entgegen, was das Gesamtbild nicht zu brachial erscheinen lässt und nur in „Stick To Yourself“ dem Lied zu viel Fahrt nimmt. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb dürfte es wenig Diskussionen um DEN Hit des Albums geben, denn die „Burning Storybook“-Verbindung zwischen der omnipräsenten Durchschlagskraft der Band, einer schnellen Säge und Anfeuerungspassagen animiert gleichfalls zu Action wie zu einem (sehr) breiten Grinsen.

Die größte Leistung von DRONE war und bleibt jedoch, dass es ihnen wie keiner anderen aktuellen Band außer DEVILDRIVER gelingt, den typischen 90er Groove Thrash so ins 21. Jahrhundert zu übertragen, dass dieser nicht überholt oder angestaubt klingt. Dazu passt dann sogar das kurze Gesangswechselspiel in „Bloody Mary“ und natürlich der leicht an die Helikopterangriff-Beginn von PANTERAs „Heresy“ erinnernde Anfang von „Croak In Your Waste“. „For Torch And Crown“ ist alles andere als ein Nostalgiefest für die über 25jährigen, sondern eine für jedes Alter mitreißende Feier der Lust an in Musik gegossener Energie.
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