My Dying Bride - A Map Of All Our Failures

My Dying Bride - A Map Of All Our Failures
Doom Metal
erschienen am 19.10.2012 bei Peaceville Records
dauert 63:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kneel Till Doomsday
2. The Poorest Waltz
3. A Tapestry Scorned
4. Like A Perpetual Funeral
5. A Map Of All Our Failures
6. Hail Odysseus
7. Within The Presence Of Absence
8. Abandoned As Christ

Die Bloodchamber meint:

So, es ist also wieder Herbst und neben den Blättern fangen auch an diverse Doom Metal CDs von den Bäumen zu fallen. Eine davon ist das aktuelle Werk der Briten von MY DYING BRIDE. Nachdem die Truppe in den letzten Jahren für die Fans der ersten Stunde harm- oder zahnlos geworden sind und die zwei oder drei Vorgänger von ‘‘A Map Of All Our Failures‘‘ schon fast eher in Richtung Gothic Metal abdriften, bleibt abzuwarten was das Jahr 2012 so zu bieten hat. Zumal mich der Titel ein wenig an eine Art Worst Of CD erinnert.

Nein, das ist es hier nun ganz und gar nicht! MY DYING BRIDE sind sich treu geblieben und gehen den eingeschlagenen Weg weiter. Wenig Tod aus der Vergangenheit, dafür aber eben viel mehr Verderbnis. Insgesamt bietet dieses Album viel Melancholie, die gehörig dafür sorgt sich in keinen noch so fröhlichen Augenblick flüchten zu wollen. Wenn dann noch zu Anfang die üblichen Bells of Doom zu hören sind und dezente Keyboardeinsätze die Atmosphäre trüb vergiften kann man ja schon nicht viel mehr haben wollen von einer Band wie dieser. Oder doch? Ich sage es mal so, es hört sich hier alles nach MY DYING BRIDE an, nicht mehr, aber auch nicht wesentlich weniger. Experimente werden gemieden, die Songs (allesamt im Bereich von acht bis neun Minuten angesiedelt) entwickeln sich nicht wirklich weiter und lassen selten wirklich so etwas wie Biss verspüren. Klar gibt es Songs wie etwa ‘‘The Poorest Waltz‘‘, der wenigstens etwas aus der Maße heraussticht, aber generell flüchtet sich ‘‘A Map Of All Our Failures‘‘ zu oft in den Bereich der zähen Töne, bei denen man echt unter Beweis stellen muss, wie sehr Doom man eigentlich selber ist.

Dieses Album ist produktiv gut austariert, sodass die gesamte Einheit der Musik gut in den Vordergrund gelagert wurde. Frontmann Aaron jammert und klagt wie eh und je und die Musik ist auf einem typischen Niveau zu finden. Allerdings ist dieses wahrscheinlich die schwächste Veröffentlichung der letzten Jahre, da sich einfach zu wenig tut. Ich würde mir einfach wünschen, dass ab und an nochmal die Keule ausgepackt und der Welt gezeigt wird, dass guter britischer Doom auch ein wenig in die Eier treten kann; wie damals eben. Natürlich darf sich eine Band immer weiter entwickeln, schade aber, wenn sie dabei scheinbar die eigenen Wurzeln komplett außer Acht zu lassen versucht.
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