Caliber.X - Suburbia

Caliber.X - Suburbia
Modern Thrash Metal
erschienen am 11.05.2012 bei Bret Hard Records
dauert 42:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Suiciety
3. Suburbia
4. Coming Down
5. Circle Of Pain
6. Moment To Wake Up
7. O.L.D.
8. Epic Pt.I
9. Epic Pt.II
10. F.A.K.E. (Bonus)
11. Breakdown (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

CALIBER.X sind durch die Frontpräsenz von Gitarrist und Sänger Torsten Schramm ein wenig der jüngere Bruder von SOBER TRUTH, teilen sich ansonsten aber weder Musiker noch Herkunft – getreu dem Albumtitel „Suburbia“ weisen CALIBER.X nämlich das etwa 15km östlich von Bonn gelegene Hennef als ihre Heimstatt aus.

Rechnet man im nationalen Maßstab, weist diese Distanz auch ungefähr den musikalischen Abstand zwischen beiden Bands aus, denn auch auf „Suburbia“ gibt es groovebetonten modernen Thrash, der jedoch ein wenig weiter von den großen amerikanischen Vorbildern entfernt ist. Vor allem verantwortlich dafür ist die veränderte Gewichtung der Gitarren im Vergleich zur (nicht primär von Riffs gestalteten) Rhythmik, denn trotz einiger, zeitlich begrenzter Ausnahmen zielen CALIBER.X nicht auf den riffbedingten Knock Out. Stattdessen gibt es meist eine deutlich hervorstechende, gerne leicht verspielte Melodie von der Leadgitarre, die als Licht im krachenden Keller der von Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug geprägten Lieder fungiert. Das hat durchaus seinen Reiz, könnte aber auf Albumlänge mehr Kontrapunkte wie das melodiegetragene „Moment To Wake Up“ vertragen, zumal CALIBER.X auf Platte nicht gerade eine Hochgeschwindigkeitsband sind und sich lieber vom Groove tragen lassen. Dadurch spielt im Vergleich zu SOBER TRUTH auch die Stimme von Torsten eine noch größere Rolle, was man aufgrund ihres sehr eigenen Klangs in jedem Fall mögen muss, um sich mit „Suburbia“ anfreunden zu können. Andererseits fällt das hier etwas leichter als bei SOBER TRUTH, weil er darauf verzichtet, sich in die ganz große Pose zu werfen.

Während CALIBER.X auf diese Weise stark beim Thema Eigenständigkeit punkten, mangelt es „Suburbia“ aus den gleichen Gründen etwas an nachhaltiger Ausstrahlung und Melodien oder Liedzeilen, die man (un-)bewusst mitsingt, -pfeift oder über Stunden im Ohr mit sich rumträgt, sind ziemliche Mangelware. Damit bleibt die Band, trotz der womöglich interessanteren Anlage, vorerst knapp hinter dem großen Bruder zurück. Wie ein Live-Battle ausgehen würde, ist von den Alben ausgehend jedoch ziemlich offen.
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