Kryptos - The Coils Of Apollyon

Kryptos - The Coils Of Apollyon
Thrash Heavy Metal
erschienen am 21.09.2012 bei AFM Records
dauert 47:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Mask Of Anubis
2. The Coils Of Apollyon
3. Serpent Mage
4. Nexus Legion
5. Eternal Crimson Spires
6. Spellcraft
7. Starfall
8. Visions Of Dis
9. The Isle Of Voices

Die Bloodchamber meint:

Wenn von der führenden Band eines nicht gerade für Metal bekannten Landes gesprochen wird, führt das fast naturgemäß zu einer gewissen Vorsicht, besonders wenn man aus dem Stehgreif keine einzige andere Band dieses Landes aufzählen kann. Zu einer lebendigen und interessanten Szene gehört nun mal ein wenig lokale Konkurrenz, aber an ein gewaltiges Land wie Indien kann man schwerlich mitteleuropäische Maßstäbe anlegen. Anders sieht das dagegen mit der Musik von KRYPTOS aus, die auch auf „The Coils Of Apollyon“ wieder problemlos mit der europäischen und amerikanischen Konkurrenz mithalten kann.

Das liegt vor allem an dem sehr findigen und fitten Gitarrenspiel von Rohit Chaturvedi und Nolan Lewis, das zwar nicht ganz zum Niederknien animiert, aber über die komplette Albumdistanz auch in längeren Instrumentalpassagen wie in „Nexus Legion“ unterhaltsam bleibt. Etwas anders sieht das bei dem leider recht eindimensionalen Gesang von eben erwähntem Nolan Lewis aus, der nach bestem Wissen und Gewissen beißt und knurrt, dabei jedoch deutlich hinter der instrumentalen Farbenpracht zurückbleibt. Auf diese Weise verleiht er der sehr melodischen, häufiger forsch galoppierenden als thrashig zuschlagenden Musik einen wesentlich raueren Anstrich, als es ein klassischer Metalsänger tun würde. Nur selten paaren sich Härte und Härte wie in „Spellcraft“ zu einer kompakten Einheit, bei der in diesem Fall die kleine Soloeinlage fast schon zu sanft wirkt.

Es hat einen gewissen eigenen Reiz, der sich allerdings nicht jedem (dauerhaft) erschließen muss, weil man sich trotz aller Klasse an „The Coils Of Apollyon“ satthören kann. Gerade in den längeren Liedern verharren KRYPTOS rhythmisch ein bisschen viel und ein paar Zeilen und oder Riffs, bei denen man zum Mitmachen gezwungen wird, könnte das Album ebenfalls gut vertragen. Alles in allem dennoch ein Werk von internationaler Klasse und man muss KRYPTOS positiv anrechnen, dass sie sich musikalische Eigenständigkeit erarbeitet haben, ganz ohne eine wie auch immer geartete Integration ihrer für eine Metalband ungewöhnlichen Herkunft. Wer sich für eine Kombination von 80er Gitarren mit harschem Gesang erwärmen kann, sollte „The Coils Of Apollyon“ auf jeden Fall antesten.
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