Autopsy Night - Born To Kill

Autopsy Night - Born To Kill
Death Metal
erschienen am 04.09.2012 bei Inverse Records
dauert :30:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Anthropophagy
2. Crematorium
3. Nekrointest
4. Park Massacre
5. Born To Kill
6. Attraction To Dead Flesh
7. Sozhenny Alive
8. Exit Wounds (JUNGLE ROT Cover)
9. Ripper
10. Perverse Outrage

Die Bloodchamber meint:

Bei „Born To Kill“ ist auf jeden Fall schon beim ersten Ton klar, was hier Sache ist, nämlich Death Metal der Marke USA. Roher und brutaler Death Metal wie bei CANNIBAL CORPSE mit richtig geilen Bass-Lines. Dass es zu diesem ersten Album von AUTOPSY NIGHT gekommen ist, nach gerade einmal 16 Jahren Bandgeschichte (!), ist nicht zuletzt auch den russischen Behörden zu verdanken. Bei Konzerten bis 2001 kam es anscheinend immer wieder zu Querelen mit der Polizei oder wie es die Gruppe selbst auf ihrer Homepage ausdrückt, weil nur noch Großmütter mit Kokoshniks auf die Bühne dürften.

Das Album besteht hauptsächlich aus Songs der Demos der letzten beiden Jahre, was denn jetzt auch hier erhältlich ist. Mit reinem alteingesessenen Death Metal der amerikanischen Prägung wird den Russen allerdings nicht genüge getan, denn auch wenn die Marschrichtung damit vorgegeben ist, ist "Born To Kill" sicherlich kein reines Trittbrettalbum, wie man denken könnte. AUTOPSY NIGHT haben eine klare Vorstellung, wie man gute Death Metal Songs schreiben sollte, und das ziehen sie durch. Der Drummer wirbelt wie verrückt, aber recht präzise, die Axtfraktion hat gierige Riffs in petto. Der Bass ist oftmals das Highlight der Songs, auch wenn der Scheinwerfer nie auf den Viersaiter gerichtet wird.
Wer mal wieder geile Pigscreams hören möchte, der kann sich auf „Nekrointest“ und einige andere Schmankerl hier richtig freuen. Denn Brüllaffe Eugene hat ganz schön was auf dem Kasten! Ein bisschen Porno am Anfang von oben genanntem Song gibt es auch. Fast alles also, was eine gute Death Metal Scheibe braucht. Aber letzten Endes ist das alles auch etwas halbgar. Neben einem Haufen cooler Songs finden sich leider auch der ein oder andere Lückenfüller („Soszehnny Alive“) und das lässt „Born To Kill“ ganz ordentlich dastehen, aber mehr auch nicht. „Crematorium“ oder auch der thrashige Titeltrack machen ziemlich viel Bock, an manchen anderen Stellen entfachen tolle Ideen („Ripper“) dagegen einfach kein Feuer.

Für mich persönlich ist dieses Album wirklich spannend, aber vor allem war es das, weil ich nach wie vor nicht allzuviel Metal aus Russland zu hören bekomme und mit „Born To Kill“ eine gediegene MG-Salve den Weg in meine Wohnung gefunden hat. Das ganze hat enormes Steigerungspotenzial und gefühlt eine Menge überschüssige Energie, die sich in der edlen Form des Death Metal auch künftig bitte äußern soll.
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