Scornage - ReaFEARance

Scornage - ReaFEARance
Thrash Metal
erschienen am 24.08.2012 bei Massacre Records
dauert 49:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Six Minutes To Fear
2. At First I Hate
3. Frozen Throne
4. We Bury Our Dead Alive
5. Face The Blade
6. Fury
7. In A Cage
8. Coming Back
9. The Holy Rape
10. Stabbed Again

Die Bloodchamber meint:

Während manche Albumtitel durch Wortwitz, Kurioses (siehe „w^w^^w^w“ von CAR BOMB vor kurzem) oder überwältigende Stumpfheit im Gedächtnis bleiben, gibt es die seltenere Variation der unterschwellig Ratternden, bei denen erst eine einmal entdeckte Analogie für nachhaltige Wirkung sorgt. In eben diese Kategorie fällt „ReaFEARance“, weniger wegen der ins Auge stechenden Furcht denn als Kurzzusammenfassung der Musik der Aachener Semiveteranen SCORNAGE: Nachdem man von den oft nicht sehr turbulenten Anfängen in ein Lied gelockt worden ist, gibt es den gewaltigen Holzhammer auf den Kopf, der ihn ebenso breit schlägt wie die mittleren Buchstaben.

Mit einer Selbstverständlichkeit, die den Prozess wie eine leichte Übung aussehen lässt, kredenzen SCORNAGE aus Einflüssen der verschiedenen wichtigen Thrash-Länder und -Jahrgänge eine schlüssige und homogene Essenz, die nicht nur eingängig ist, sondern dank der fesselnden Dynamik und dem giftigen Gesang auch wiedererkennbar eigenständig. Für den stets hohen Unterhaltungswert sorgt neben den zwei formidabel aufspielenden Gitarren das Schlagzeug, das neben dem grundlegenden Donnerwetter mit ein paar schicken kleinen Volten aufwartet und gleichermaßen beherzt die Bolzfront auspacken kann („Coming Back“).

Müsste ich ein Lied herausstellen, wäre das wohl „Fury“, weil ausnahmsweise am Mikrofon nicht ausschließlich wüst angegriffen wird, was den Ohrwurmfaktor gegenüber dem Rest der Lieder etwas erhöht. Eigentlich ist „ReaFEARance“ aber großartig so wie es ist, denn Thrash kann zwar von Mitsingpotentialen profitieren, ist aber beileibe nicht darauf angewiesen. Und man kann die 50 neuen SCORNAGE Minuten gut und gerne ausschließlich im Pit oder beim wilden Bangen vor der eigenen Anlage verbringen, ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Gelegentliches Faustrecken und –schütteln ist aber selbstverständlich nicht verboten. Tolle Platte!
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