Seremonia - Seremonia

Seremonia - Seremonia
Hard Rock
erschienen am 14.09.2012 bei Cargo Records
dauert 31:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Seremonia
2. Uhrijuhla
3. Rock 'n Rollin Maailma
4. Huutava Taivas, Kuiskaava Maa
5. Aamuruskon Kaupunki
6. Kosminen Ruumisvaunu
7. Lusiferin Käärmeet
8. Antikristus 666
9. Kiirastulen Tähtisumu
10. Hautakiven Varjossa

Die Bloodchamber meint:

Taucht man tiefer in einen Trend ein, dann zeigt sich schnell, wo Marksteine gesetzt wurden und was überflüssig ist. Beim Anhören des Debüts der Finnen SEREMONIA wird einem vor Augen geführt, welche Klasse eigentlich die von vielen geschmähten THE DEVILS BLOOD haben. Nicht in jedem Fall ist Hype ungerechtfertigt. Und im Rahmen all der Veröffentlichungen, auf die man die Labels „retro“ oder „Okkultrock“ kleben kann, finden sich eine Reihe wirklich guter Alben. Und dann gibt es Bands wie SEREMONIA, die auf eben dieser Welle mitreiten wollen. Nur fehlt es ihnen am Wichtigsten: der Klasse.

Ein Blick auf das Cover spricht Bände, denn ebenso unbeholfen wie die grottige Zeichnung des Artworks ist letztlich auch das, was sich darunter befindet. Zwar gelingt es SEREMONIA, das ein oder andere ordentliche Riff zu schreiben, doch wird daraus noch lange kein guter Song. Dafür sollte die Band zunächst als Einheit funktionieren. Allerdings will man, so wie es hier ab und an holpert, die Truppe auf dem schnellsten Wege in den Proberaum zurück schicken. Auch weibliche Vocals liegen im Trend. Doch nur um mitzumischen, sollte man nicht bloß die nächstbeste Dame vor das Mikro stellen. Sich vorher zu vergewissern, dass sie auch singen kann, stellt ein notwendiges Kriterium für den Erfolg dar. Und die Vocals auf diesem Album gehören zum Schlechtesten, das mir in langer Zeit untergekommen ist. Verpackt man es freundlich, dann werden Erinnerungen an das Achtzigerphänomen NDW wach. Die Minderleistung von Noora Federley ist derart nervtötend, dass sie alle mögliche Aufmerksamkeit an sich bindet. Man höre sich nur einmal „Lusiferin Käärmeet“ an. Dieses Stück vereint alle Schwachpunkte des Debüts von SEREMONIA, sodass man sich den Rest des Albums sparen kann.

Unterm Strich bleibt nichts, das eine Empfehlung dieses Albums rechtfertigen könnte. Für das eine oder andere ordentliche Riff gibt’s ein Pünktchen. Ansonsten kann man sich SEREMONIA getrost schenken, denn ob man nun die bereits erwähnten THE DEVILS BLOOD, JEX THOTH oder JESS AND THE ANCIENT ONES zum Vergleich heranzieht, ist völlig gleichgültig. All diese Bands spielen mit Recht auf internationalem Parkett, ob man nun Fan ist oder nicht. SEREMONIA hingegen gehören im besten Fall in die finnische Kreisliga und ob sie von dort einmal den Weg nach oben finden werden, ist fraglich.
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