The Devil - The Devil

The Devil - The Devil
Instrumental Metal
erschienen am 16.11.2012 bei Candlelight Records
dauert 77:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Divinorum
2. Universe
3. Astral Dreamscape
4. World Of Sorrow
5. Devil & Mankind
6. The Silent City
7. Akashic Enlightenment
8. Extinction Level Event
9. Intervention
10. Illuminati
11. Transcendence
12. Alternative Dimension
13. Ascension

Die Bloodchamber meint:

Aus der Rätselrubrik kommen die sechsköpfigen THE DEVIL, die sich international zusammensetzen, ihr Basislager aber in London aufgeschlagen haben. Dass die Namen genauso unbekannt wie die hinter Masken versteckten Gesichter sind und die Gruppe ihr Debüt in sechs verschiedenen Studios aufgenommen hat, verleitet ein wenig zu der Frage, ob die Gestalten sich jemals in der Realität begegnet sind oder die obskuren Bandfotos am PC entstanden sind. Ebenso unklar bleibt vorerst der Sinn und Zweck von und hinter „The Devil“.

Die nur vermeintlich randvolle Spielzeit, von der man deutlich mehr als 20 Minuten durchgehendes Wabern nach Art eines alten Sci-Fi Films im abschließenden „Ascension“ abziehen muss, präsentiert sich als instrumentaler Soundtrack, dessen einzige Sprache Aufnahmen von Originalkommentaren und -ansagen zu historischen Ereignissen wie 9/11 oder dem 1. Atombombenabwurf sind. Von unseren üblichen Maßstäben ausgehend passiert dabei musikalisch relativ wenig, die einmal aufgebaute Atmosphäre eines Lieds wird ohne große Gipfel oder Täler gehalten. Vom Charakter her könnte man sich viele Stücke problemlos als ruhige Zwischenspiele auf zum Beispiel TIAMATs „Wildhoney“ oder CEMETARYs „Black Vanity“ (und vielleicht auch „Sundown“) vorstellen, was an und für sich ein Lob ist. Problematisch wird bereits nach überschaubarer Zeit aber, dass neben den (im Prinzip zweitrangigen) Identitäten der Musiker auch die Musik stets im Hintergrund bleibt.

Ohne Leitmotiv und mit homöopathisch dosierten Spannungsmomenten treibt „The Devil“ wie eine identitätslose Planke im Ozean. Gäbe es Hinweise, sie sei von Kolumbus‘ „Santa Maria“, Darwins „Beagle“ oder Shackletons „Endurance“, hätte man einen möglichen Kontext und die Imagination könnte womöglich explodieren, zumindest hätte sie auf jeden Fall einen Ansatzpunkt. Doch so, wie es ist, fehlt der für den „normalen“ Hörer notwendige Halt, um aus „The Devil“ mehr machen zu können als Meditationsmusik oder Lesemusik, die selbst für Menschen mit der Aufmerksamkeitsspanne ei*Oh, ein Eichhörnchen*

Und während man über den tieferen Sinn dieser Übung, was Metalmusiker (?) in Richtung Filmsoundtrack ausrichten können, grübelt, liest man, dass THE DEVIL bereits „Extinction Level Event“ und „Divinorum“ an zwei Regisseure für ihre anstehenden Filme (E.S.P. & The Fury) lizensiert haben. Damit ist vielleicht das Soll von „The Devil“ bereits erfüllt, auf jeden Fall aber genug über das Album gesagt.
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