Atrox - Orgasm

Atrox - Orgasm
Avantgarde Progressive Gothic Metal
erschienen am 27.10.2003 bei Code666
dauert 51:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Methods of survival
2. Flesh city
3. Heartquake
4. Burning bridges
5. This vigil
6. Tentacles
7. Secondhand traumas
8. Pre-sense

Die Bloodchamber meint:

ATROX sind mittlerweile in ihrer Nische nicht mehr wegzudenken. In allen Magazinen, die sich ebenfalls dort aufhalten, werden die Norweger gelobt, wie kaum irgendwas. Höchstnoten sind an der Tagesordnung. Und wie verhält sich das beim normalen Metalverkoster? Keine Ahnung, denn ich höre ja eh viel, was beim ersten Mal so richtig weh tut.

Und so ist dieser Orgasmus auch einer, der erst einsetzt, wenn man die Schmerzen erlebt und genossen hat. Definitiv ist ''Orgasm'' ein Werk, das enorm viel Aufmerksamkeit abverlangt und dem man nicht gerecht wird, wenn man es nicht mindestens ein gutes Dutzend Mal gehört hat, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet. Eigentlich ist es alles gar nicht so schlimm. Allerdings trifft die Genrebezeichnung, die die Band für sich entdeckt hat, den Nagel ziemlich genau in der Mitte: ''Progressive Schizo Metal''. Dem kann man nichts hinzufügen. Wer die Landsmänner von MADDER MORTEM schon anstrengend findet, der wird hier mit einer weiteren Steigerung bestraft. Allerdings gehen ATROX wesentlich abwechslungsreicher zu Werke. So reicht die Spannweite der Musik von Jazz über schweren Psychedelic Rock bis hin zu recht entspannenden Ambientphasen. Krass und schwer verdaulich wird es allerdings dann, wenn ''Orgasm'' alle diese Elemente gleichzeitig vermengt. Aber auch das kann gefallen. Unterm Strich dominiert jedoch häufig der Groove, wenn auch nur durch den Bass in Szene gesetzt. Extrem gewöhnungsbedürftig ist dann aber vor allem die Jodelsirene. Sängerin Monika Edvardsen kann definitiv was und beweist das auch, doch wie die Beschreibung Sirene schon andeutet, geht die Dame gerne und häufig in stellenweise undefinierbares Geheule über, das zwar richtig gut zu der schrägen Musik passt, die Nerven aber außerordentlich beansprucht.

Lässt man allerdings die Musik als Ganzheit über sich ergehen und kann generell in dieser Ecke seinen Spaß haben, dann wird man mit einem Album belohnt, das sein Zweites sucht. ''Orgasm'' ist ein wirklich tolles Stück Avantgarde Metal, das außer dem zu oft einsetzenden Luftangriffalarm keine wirklichen Schwachpunkte aufweist. Um nochmal auf den eingangs erwähnten normalen Metalhörer zurückzukommen: Für den ist das hier sicher nichts. Aber genau aus diesem Grund leben ATROX ja auch da, wo nur sehr selten die kommerzielle Sonne scheint.
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