Earthship - Iron Chest

Earthship - Iron Chest
Sludge Metal
erschienen am 12.10.2012 bei Pelagic Records
dauert 42:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Old Widow's Gloom
2. Athena
3. Iron Chest
4. Boundless Void
5. Eyes In The Night
6. Brimstone
7. Catharsis
8. Silver Decay
9. Shattered
10. Teal Trail

Die Bloodchamber meint:

Anders als einige ihrer Pelagic-Labelkollegen haben EARTHSHIP, die wie das Label und dessen Gründer Robin Staps‘ Hauptband THE OCEAN aus Berlin stammen, ordentlich Schwermetallpunch in die eiserne Truhe gepackt, so dass das Album seinem Namen alle Ehre macht. Der gelegentlich auftretende Schleuderfaktor und leicht obskure, klare Backgroundgesänge erinnern ein wenig an die unvermeidlichen MASTODON, EARTHSHIP sind aber alles andere als direkte Epigonen der Amerikaner, weil sie weder so rabaukig wie deren Frühphase noch so künstl(er)i(s)ch überhöht wie deren aktuellere Werke ans Werk gehen. Stattdessen gibt es in gerne überschaubarem Tempo mit solcher Wucht tief in die Magengrube, dass man sich zwangsläufig fragt, wie die zum Trio geschrumpfte Band das live reproduzieren will.

Die große Ladung NOLA-Dreck im Soundgesicht steht der Band dabei so gut, dass man sich vom sanft wabernd beginnenden „Boundless Void“ buchstäblich mehr vor den Kopf gestoßen fühlt als von der massiven Wand, die ansonsten gebaut wird. Deshalb ein besonderes Willkommen an das auf die grenzenlose Leere folgende „Eyes In The Night“! Das lockere Schlendern um das säuselnde „Silver Decay“-Spukhaus integriert sich da schon besser und könnte wie „Catharsis“ ein Hinweis darauf sein, dass im EARTHSHIP nicht nur Sludge sondern gut und gerne auch (klassischer) Doom aufgelegt wird.

Noch schließt nicht alles so lässig die die zerbrechliche Seele schützende massive Truhe auf wie der famose Titeltrack oder das tobende „Teal Trail“, doch EARTHSHIP machen auf „Iron Chest“ so viel richtig (gut), dass ich nicht umhin komme, zumindest der Zielgruppe eine uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen. Endlich wieder ein Album, für dessen Genuss man das ganz starke Zeug nicht rauchen muss, sondern das eben dieses enthält.
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