Dr. Living Dead! - Radioactive Intervention

Dr. Living Dead! - Radioactive Intervention
Thrash Metal
erschienen am 30.11.2012 bei High Roller Records
dauert 37:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Radioactive Intervention
2. You're Lost
3. Signs From The Other Side
4. The Meaning Of Life
5. They Live
6. Bringer Of Truth
7. Suffering
8. Mental Warzone
9. Life Sucks
10. Hiding Inside Of Me
11. Timeless
12. Dead New World

Die Bloodchamber meint:

Nur ein gutes Jahr hat der Doktor gebraucht, um seine Batterien wieder aufzuladen und zum nächsten großen Rachefeldzug aus dem All anzusetzen. Die Schädelmaskenträger, die ihm weiterhin als Gefäß für seine Botschaften dienen, haben dabei kaum etwas an der im aktuellen Jahr zahlreiche Male live unter Beweis gestellten Stimmungsformel verändert. Vorerst ist das auch gut so, denn die vier Schweden wissen, wie man unterhaltsamen Crossover-Skate-Thrash zockt, weshalb „Radioactive Intervention“ dem Debüt in nichts nachsteht.

Fast ausnahmslos jedes Lied geht ohne Umschweife ins Bein, so dass man sich sofort der Sache anschließen möchte, für oder gegen die DR. LIVING DEAD! zu Felde rollen. Das Schöne an der unglaublich ansteckenden Energie der Band ist dabei, dass sie so viel unbeschwerter daherkommt als bei vielen anderen „harten“ Bands. Die Energieausschüttung der Musik führt zwangsläufig zu einem Energieüberschuss beim Hörer, der währenddessen oder, spätestens, gleich im Anschluss gefälligst verplempert werden will, von wegen „Life Sucks“! Anders als beim Debüt kristallisieren sich etwas überraschend weniger einzelne Mitmachkracher heraus, stattdessen liegt der den dauerhaften Reiz erhaltende Knackpunkt in den ausgebauten Geschwindigkeitsunterschieden. Während die Lebensenergie in „Hiding Inside Of Me“ von Parasitenorganismen fast schon aufgezehrt scheint, wird unter anderem in „The Meaning Of Life“, „They Live“, „Bringer Of Truth“ oder „Timeless“ rücksichtslos weit über den üblichen Tanzgalopp hinaus beschleunigt, bis die Bandanas fliegen gehen.

Auch dieses Mal kommen der Charme und die Unmittelbarkeit hervorragend an, aber bei dem Tempo, das die Band aktuell vorlegt, wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis die vier sich Gedanken über die Zukunft machen müssen, denn wer braucht schon ein ganzes Rudel nur marginal unterschiedlicher Alben? Und das meine ich mit allem gebotenen Respekt vor den SUICIDAL TENDENCIES und den paar Suicycos, die all ihre Alben besitzen. Vorerst darf man jedoch zum zweiten Mal das Käppie vor DR. LIVING DEAD! ziehen und sich in den nächsten Halfpipepit stürzen, als gäbe es kein Morgen. Wir sind zwar nur ein Mal jung, aber das ist und bleibt keine Altersfrage, sondern eine Geisteshaltung.
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