Paragon - Revenge

Paragon - Revenge
Heavy Metal
erschienen am 18.04.2005 bei Remedy Records
dauert 59:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro / Impaler
2. Assassins
3. Masters Of The Seas
4. Revenge
5. Symphony Of Pain
6. Revenge
7. Beyond The Veil
8. The Battle Rages On
9. The Art Of War
10. Empire Of The Lost
11. The Gods Made Heavy Metal

Die Bloodchamber meint:

Paragon stellen ein weiteres Beispiel dar, wie man sich als Band entwickeln kann, bzw. entwickeln sollte. Waren die Frühwerke meiner Meinung nach nicht ganz so der Bringer, stellte sich bei „Steelbound“ der berühmte Aha-Effekt ein, und seit „Law Of The Blade“ haben die Norddeutschen einen Ehrenplatz in meinem Herzen und meinem CD-Player. Mit „Revenge“ dürfte es ihnen nun endgültig gelingen, einen festen Platz in den Herzen aller wahren Metal-Fans zu ergattern und beispielsweise das sinkende Piratenschiff von der Waterkant endgültig unter die Wasseroberfläche zu befördern. Die Zeit der Warnschüsse ist nun endgültig vorbei, Kapitän Kasparek hat sich die Meuterei an Bord geholt und ist nun dabei, endgültig unterzugehen. König Paragon übernimmt das Ruder und segelt glorreichen Zeiten entgegen. Ob das mit göttlichen Hymnen-Refrains ausgestattete „Masters Of The Sea“ als Seitenhieb gewertet werden kann? Man weiß es nicht!

Kein Scheiß, „Revenge“ lässt mir die Tränen der Freude literweise über die Wange laufen, haben wir es doch hier tatsächlich mit Paragons´s persönlichem „Black Hand Inn“ zu tun. Nach kurzem Intro brettert „Impaler“ so dermaßen los, dass sich Export-Schlager wie Grave Digger und Primal Fear verdammt warm anziehen müssen. Was für ein Gewitter!!! Beängstigenderweise sind die nachfolgenden „Assassins“ und „Traitor“ keinen Deut schlechter, und mit dem bereits erwähnten „Masters Of The Seas“ erreicht man den ersten absoluten Höhepunkt. Ein 9minütiges, episches Meisterwerk, das sich nicht hinter einem Powerslave verstecken muß! Wieviel Gänsehäute kann ein Mensch eigentlich gleichzeitig bekommen??? Und wenn man denkt, man kann nicht mehr, brettern einem die jungs den gnadenlosen Titelsong hinterher. Geile Melodien, ein einfacher aber effektiver Refrain, alles in allem ein Song, den Onkel Reaper Boltendahl nicht hätte besser machen können.

Grave Digger ist ein gutes Stichwort, scheinen die norddeutschen Banger doch von Deutschlands Vorzeige-Metal-Band beeinflusst zu sein, was recht stark anhand von dem mit mächtigen Bratgitarren und ebenso mächtigen Refrains ausgestatteten „Symphony Of Pain“ zu erkennen ist.

Daß auch der Midtempo-Banger nicht von der eingeschlagenen Richtung abweicht und sich auf gleichem Qualitätsniveau bewegt, braucht wohl nicht mehr gesondert erwähnt zu werden. Eine Hymne reiht sich an die nächste und „Revenge“ katapultiert Paragon langsam aber sicher an die Spitze, zum heimischen Metal-Olymp, in dem Running Wild und Helloween schon längst die Plätze geräumt haben, wohl wissend, dass die Schlacht längst verloren ist.

Diese scheint aber noch nicht zu Ende zu sein, sondern wütet laut Paragon munter weiter („The Battle Rages On“). Zweifel, diese zu verlieren, bestehen aber nicht, jedenfalls nicht mit dem hier aufgefahrenen Geschütz, das wieder mal nur verbrannte Erde hinterlässt.

Weiter geht´s mit dem speedigen „The Art Of War“ und dem ruhigen, von einer Akustikgitarre getragenen „Empire Of The Lost“, das wieder mal im Refrain zu einer göttlichen Hymne avanciert und ein gefühlvolles Hammersolo aufweist, bevor man am Ende einer anderen Band huldigt. Waren auf „Law Of The Blade“ Saxon die zu verehrenden, hat man sich diesmal Manowar mit „The Gods Made Heavy Metal“ ausgesucht, das auf coole Weise gecovert wird und den richtigen Schlusspunkt einer von Piet Sielck einmal mehr vorzüglich produzierten Hammerscheibe setzt.
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