Drawn And Quartered - Feeding Hell's Furnace

Drawn And Quartered - Feeding Hell's Furnace
Death Metal
erschienen am 24.06.2012 bei Nuclear Winter Records
dauert 36:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Stabwound Invocation
2. Feeding Hell's Furnace
3. A World In Ashes
4. Mutilated Offerings
5. Lustmörder
6. Horde Of Leviathan
7. Gravescape
8. Cryptic Consecrations
9. No Absolution

Die Bloodchamber meint:

„Wer steht hier auf Death Metal?? - „Und wer von euch kennt DRAWN AND QUARTERED?? - „Niemand? Sechs! Setzen!" - Ganz so hart will hier keiner sein, aber wenn eine Band seit 20 Jahren im Geschäft ist und sechs Alben veröffentlicht hat, dann stellt sich natürlich schon die Frage, warum nur ein eingeschränkter Hörerkreis genauer damit vertraut ist. DRAWN AND QUARTERED sind wahrlich keine Stars des Death Metal, aber sie sind ein brühendheißer Geheimtipp für all diejenigen, die es fies und finster mögen. Und da derzeit die Debüts neuer Bands wie Pilze aus dem Boden sprießen und teils überdimensionalen Hype erfahren, warum sollte man da die Auseinandersetzung mit Veteranen der Szene scheuen, die verdammt viel zu bieten haben?

Der Nordwesten der USA ist nicht als El Dorado des Death Metal bekannt und mit Seattle verbindet man ganz andere Klänge als brutalen Old School Todesstahl, doch dort liegt die Heimat von DRAWN AND QUARTERED. Und führt man sich ihr letztes Album, das inzwischen auch schon aus dem Jahre 2012 stammt, zu Gemüte, dann spürt man, dass sie fest im us-amerikanischen Sound verwurzelt sind. Tief runtergestimmte Gitarren, abgründige Growls und das allgegenwärtige monolithische Dröhnen lassen schnell an Bands wie INCANTATION denken. Doch lässt man sich ein wenig genauer auf den Sound ein, dann erschließen sich im Gemetzel regelmäßig kleine Lichtungen, die nach kurzer Eingewöhnungszeit perfekte Akzente setzen und einen hohen Wiedererkennungswert bieten. So ähnlich kennt man es beispielsweise von IMMOLATION und genau die Nische zwischen diesen beiden Szenegrößen wird perfekt von DRAWN AND QUARTERED besetzt.

Das Songmaterial ist vornehmlich schnell, doch eine Vielzahl an Breaks, Tempowechseln, Soli und Variabilität in Sachen Riffs lässt „Feeding Hell's Furnace? zu einem sehr abwechslungsreichen Stück Death Metal werden. Das Songmaterial ist durchweg stark und es ist zu hören, wie lange die Band daran gefeilt hat. Technisch bewegt sich alles auf ausgezeichnetem Niveau und dieses Urteil bezieht sich nicht nur auf die spielerischen Fähigkeiten der Band. Die Produktion ist brachial, aber alles andere als poliert. Das Artwork ist morbide und gut gestaltet, wenn es auch faszinierendere Cover in der eigenen Diskographie gibt. Album Nummer sechs der Band ist folglich wieder einmal aus einem Guss. Man merkt, dass hier eine Band am Werke ist, die eine sehr klar umrissene Vision verfolgt und die im Laufe ihrer Geschichte hart an sich gearbeitet hat, um diese Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen.

Muss man also DRAWN AND QUARTERED kennen? Vermutlich nicht, aber es lebt sich besser mit ihnen, besonders wenn einem extremer Metal eine Herzensangelegenheit ist. „Feeding Hell's Furnace?, das erste Album der Band das über Nuclear Winter Records erschienen ist, ist keine Revolution. Die Band setzt damit ihren Weg unbeirrt fort und liefert 36 Minuten hervorragenden Death Metal, der genau das verströmt, was man sich von einem Album der alten Schule erhofft: Brutalität und Finsternis mit allerhöchstem Unterhaltungsfaktor. Letztlich sollte jedem, der sich in den genannten Referenzpunkten wiederfindet, das Schaffen von DRAWN AND QUARTERED insgesamt und „Feedig Hell's Furnace? im Besonderen ans Herz gelegt werden.
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