New Keepers Of The Water Towers - The Cosmic Child

New Keepers Of The Water Towers - The Cosmic Child
Doom Metal / Stoner Rock
erschienen am 22.02.2013 bei Listenable Records
dauert 46:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Great Leveller
2. Visions Of Death
3. Pyre For The Red Sage
4. Cosmosis
5. Lapse
6. The Cosmic Child

Die Bloodchamber meint:

Am Stück hören ist Pflicht. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, bei der neuen Scheibe „Cosmic Child“ der NEW KEEPERS OF THE WATER TOWERS könnte es sich aber definitiv als Vorteil erweisen. Dieser Teil des Fazits sei vorweggenommen, denn das Anhören einzelner vielversprechender Soundschnipsel sorgte beim Rezensenten dafür, dass das Endergebnis zumindest leicht enttäuschend ausfällt.

Dabei macht die Band mit dem seltsamen Namen, der dezent nach einem verschollenen Sequel der „Der Herr der Ringe“-Trilogie klingt, einiges richtig. Sein langsam dahinschleichender, mit psychedelischen Versatzstücken versehener Stoner Doom bereitet immer dann besonderen Spaß, wenn das schwedische Trio den Hörer mit seinen Riffkaskaden und stoischer Rhythmik zum Mitbangen animiert. Da lässt man sich dann nicht zwei Mal bitten und steigt in die ansteckenden MASTODON-mäßigen Chöre ein. Auch biedern sich die NEW KEEPERS OF THE WATER TOWERS erfreulicherweise nicht zu sehr an den 70ern an, wenngleich schon deutlich wird, dass die Schweden Verehrer der alten Schule sind.

Doch die Einleitung schickt es bereits voraus: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Diesen mitreißenden Passagen stehen nämlich ausufernde Akustikparts gegenüber, die nur mit deutlichen Abstrichen zu überzeugen wissen. Was zu Beginn von „Visions Of Death“ verblüffend nach ruhigen OPETH klingt und noch verhältnismäßig ansprechend daherkommt, verliert sich im Laufe des Albums zunehmend in akustischer Belanglosigkeit. Da übertreiben es die NEW KEEPERS OF THE WATER TOWERS mit der Zähigkeit des Doom. Einen positiven Effekt haben diese langatmigen PINK FLOYD-Passagen jedoch: Man freut sich doppelt über das anschließende Drehen an der Riff-Schraube, wie es beispielsweise jeweils gegen Ende der beiden Zwölfminüter „Pyre For The Red Sage“ und „Lapse“ praktiziert wird.

In einem kleinen Club, der von einer Nebelmaschine oder sonstigen Rauchschwaden in ein diffuses Licht getaucht wird, werden die Songs live aber sicher gut funktionieren. Ob man das „Cosmic Child“ jedoch auf Konserve gepresst braucht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Und zwar erst nach einem kompletten Durchlauf des Albums, dem man seine volle Konzentration geschenkt haben sollte.
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