MZ - Romantic

MZ - Romantic
Symphonic Metal
erschienen in 2005 bei Thundering Records
dauert 59:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wanderer Fantasy
2. Sanctus Benedictus
3. Hungarian Divertimento
4. First Impozing Waltz
5. Rising Damages
6. Epic Poems Of Middle Age
7. Storm Of The Ocean
8. Concerto # 21, Intro (Mozart)
9. Mandolins Concerto In C (Vivaldi)
10. Pathetique Sonata In D (Beethoven)
11. Sonata In A, Andantino (Schubert)
12. Winter Concerto, Allegro Nonmolto (Vivaldi)

Die Bloodchamber meint:

Progressiv angehauchten Symphonic Metal mit klarer Klassiknote gibt es auf MZs „Romantic“ zu hören. Bis auf vereinzelte Choreinsätze sind alle Lieder durchgehend Instrumentalstücke, wobei der Schwerpunkt ganz klar bei Gitarrenmelodien, -leads und –soli liegt. Von einem kompakten, aber doch schon zu simplen Schlagzeug-, Rhythmusgitarren-, Bassgerüst und zweitweise Keyboardteppich werden Gitarrenmelodien untermalt, welche von Stimmung und Noten hörbar an Klassik erinnern.
Dabei wird meistens leadgitarrenmäßig gespielt, wobei mal rhythmisch und melodiös, mal schnell und frickelnd musiziert wird. Auch einige Soli sind zu hören. Und rein technisch gibt es an den französischen MZ auch in keinster Weise etwas auszusetzen. Denn Julien „Fenril“ Adamo, sowie die beiden Gastgitarristen Rapahel Gherissi und Zan Dang, überzeugen durch sauberes und technisch versiertes Saitenspiel und bieten Freunden leadgitarrenlastigen Classical Metals einiges.
Jedoch dümpeln mir die Lieder etwas zu luftig dahin und sind eher zum ruhigen Anhören als zum mitreißen Lassen geeignet. An der klassischen Stimmung ist nichts auszusetzen, alles klingt harmonisch und hat seine schönen Se(a)iten. Und zum Beispiel bei „Rising Damages“ legt neben der Leadgitarre auch die restliche Fraktion einen Zahn zu und bietet leichten Power Metal. Aber mir fehlen etwas der rote Faden und herausstechende Momente, außerdem ist der Sound doch etwas dünn und die vereinzelten Gesangpassagen hätte man sich wirklich sparen können, da sie nicht wirklich nach Chor klingen, sondern unausgereift und etwas neben der Spur. Des Weiteren fehlt es an Tiefgang und Atmosphäre.
Die letzten fünf Stücke sind Interpretationen klassischer Stücke von Mozart, Vivaldi, Beethoven und Schubart. Dass solche Interpretationen durchaus funktionieren hat unter anderem Victor Smolski mit „Majesty & Passion“, auf welchem er Stücke Bachs interpretiert, bewiesen.
Zu den hier vertretenen Stücken erklingen noch Klavier und Keyboarduntermlaung sowie keyboarderzeugte Streicher. Diese spielen beispielsweise bei Vivaldis „Mandolins Concerto In C“ eine tragende Rolle, sind aber eben einfach nicht echt und so auch nicht sonderlich überzeugend. Ansonsten ist diese Interpretation ebenso mißraten, auch Beethovens „Pathetique Sonata in D“ ist eher schwach. Dagegen sind die beiden abschließenden Stücke, Schuberts „Sonata in A. Andantino“ und Vivaldis „Winter Concerto, Allegro Nonmolto“ gelungener.
Man muss auf jeden Fall Gitarrenleads und –soli mit stellenweisen Frickeleien und klassische Klänge mögen, um an dem Album etwas zu finden. Auch darf man keine „normalen“ Lieder erwarten, sondern vielmehr unterschiedliche Instrumentale. Also eher ein „Classic goes Rock“ denn ein „Rock goes Classic“.
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