The New Black - III: Cut Loose

The New Black - III: Cut Loose
Modern Metal / Hard Rock
erschienen am 15.03.2013 bei AFM Records
dauert 43:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Innocence
2. Count Me In
3. Muzzle
4. Superhuman Mission
5. Cut Loose
6. Any Colour You Like (As Long As It's Black)
7. Burning D
8. Not Quite That Simple
9. Sharkpool
10. The Unexpected Truth
11. One Thing I Know
12. Antidote

Die Bloodchamber meint:

Nach dem “aus der Hüfte schießen” des Debüts und den (mehr oder weniger deutlichen) Experimenten auf dem Zweitwerk haben THE NEW BLACK ihre innere Mitte gefunden, von der aus sie den Blick in verschiedene Richtungen schweifen lassen können. In anderen Worten, die eher zum Benzinsound der Band passen: Die Maschine läuft mittlerweile wie geschmiert. Dazu gehört bei den Würzburgern immer ein gewisses Maß an Verschmitztheit, das unter anderem Gitarrero Christof Leim zu der scherzhaften Bemerkung verleitet, bei THE NEW BLACK gäbe es einen James Hetfield und einen Lars Ulrich: Den talentierten Songscheißer, Fabian Schwarz, und den Dampfplauderer mit Vision(en?!), sich selbst.

Natürlich steckt da auch ein wenig Großmäuligkeit drin, doch wenn man hört, wie fett „III: Cut Loose“ auf allen Töpfen blubbert, kommt man nicht umhin, diesen Schneid mit einem kumpelhaften Nicken anzuerkennen. Mit angenehmer Grundgeschwindigkeit und -härte, die ein Abdriften in die etwas zu kuschligen Gefilde von BLACK LABEL SOCIETY verhindern, cruisen THE NEW BLACK auf voluminösem Groove dem Sonnenuntergang entgegen – in bester „Füße im Feuer, Nase im Wind“-Manier. Es zeichnet das Album aus, dass es trotz des vertonten Gefühlsspektrums von leichter Melancholie bis zum völligen mit seiner Welt im Reinen sein, immer mit einer schönen Portion Straßenstaub sowie großer Glaubwürdigkeit punkten kann.

Derart ausgestattet und sich ihrer selbst bewusst, sind es die (nicht immer langen) Ausflüge von THE NEW BLACK, die zahlreiche Ausrufezeichen setzen. Dabei sind die leichte CLAWFINGER/H-BLOCKX Reminiszenz von Fronter Markus „Fludid“ Hammer im stampfenden “Count Me In“, die Treibkraft des Openers oder der kurze Blick gen VOLBEAT zu Beginn von „Superhuman Mission“, der bei mir wegen der „This is an invitation“-Zeile im Refrain anschließend in Richtung LAMB OF GODs „Redneck“ wandert, nur die Vorboten für den großen Kracher, „Cut Loose“, bei dem alle Rädchen perfekt ineinandergreifen und von einer wunderbaren Mundharmonikeinlage veredelt werden.

Ein enorm unterhaltsames Album, das mindestens so viel Lust auf die Rock’n‘Roll Overdose Tour macht wie auf den hoffentlich bald anstehenden Sommer. Chapeau!
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