Octavia Sperati - Winter Enclosure

Octavia Sperati - Winter Enclosure
Melancholic Metal
erschienen am 09.05.2005 bei Candlelight Records
dauert 40:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Lifelines Of Depths
3. Soundless
4. Icebound
5. Hymn
6. Hunting Eye
7. Future Is
8. Below Zero
9. Wasted On The Living
10. Without Air (Before)
11. Without Air (After)

Die Bloodchamber meint:

Bergen, Norwegen. Wir schreiben das Jahr 2000. Nach einer durchzechten Nacht gründen drei junge Damen die Band OCTAVIA SPERATI. Innerhalb der nächsten Zeit kommen noch drei weitere Mädels dazu, und fertig ist das erste Line Up. Zumindest in ihrem Heimatland sorgt die Truppe schon für erstes Aufsehen, wozu die selbstproduzierte 5-Track-EP „Guilty“ von 2002 nicht unwesentlich beiträgt. Logische Folge : ein Label (in diesem Fall Candlelight Records) nimmt das Kollektiv unter Vertrag, und im eisigen Winter 2004 wird das sinnig betitelte Debüt „Winter Enclosure“ eingespielt, welches bei uns ab dem 09. Mai erhältlich sein wird.
Dieses Veröffentlichungsdatum ist dann auch so ziemlich das einzige, was ich an dieser CD kritisieren kann, denn die Musik von OCTAVIA SPERATI mag irgendwie überhaupt nicht zur sonnigen Zeit des Jahres passen. Die Band spielt einen schwer zu beschreibenden Mix aus melodischem Metal, doomigen Riffs und leichten Gothic Anleihen, der vor Melancholie und einer gewissen Traurigkeit nur so strotzt. Eigentlich genau das Richtige für einsame Herbstabende oder einen Autobahnfahrt über verschneite Bergpässe, aber mit Sicherheit unpassend für die nächste Grillparty oder einen Nachmittag im Zoo.
Weder technisch noch in Sachen „Ohrwurmpotential“ sind die Damen besonders bemerkenswert, aber das Feeling und die Atmosphäre auf „Winter Enclosure“ sind absolut grandios eingefangen worden und verleiten den Hörer, einen Trip in die Tiefen seiner Seele zu unternehmen oder sich einfach nur treiben zu lassen. Getragen von dem hypnotischem Sirenengesang von Silje Wergeland und den unheimlich stimmigen Piano Passagen entwickelt die Scheibe eine enorme Wirkung, die man beim oberflächlichem Drüberhören nicht vermuten würde. Richtig herausragende Einzelsongs gibt es auf dieser CD demnach kaum, aber am Stück (und am besten unterm Kopfhörer) erkennt man das Potential, welches in der Band steckt. Großes Kino für den Kopf.
Die etwas hilflosen Querverweise seitens des Labels zu Bands wie Candlemass, The Gathering, Black Sabbath, My Dying Bride und sogar Nightwish kann man übrigens getrost vergessen, denn OCTAVIA SPERATI klingen komplett eigenständig. Einen kleinen Einblick in die Musik der Truppe könnt ihr euch über die Bandhomepage (MP3-Files) oder das Label verschaffen, wo das Low Budget Video zu „Lifelines Of Depths“ zum Download bereitsteht. Feiste neun Punkte für ein exzellentes Debüt.
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