Order To Ruin - Reborn In Grimness

Order To Ruin - Reborn In Grimness
Melodic Death Metal
erschienen im Dezember 2012 als Eigenproduktion
dauert 32:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Introducing
2. Dawn Of A New Life
3. My Darkest Side
4. The Beast In Me
5. A Decade Of 1000 Hymns
6. Reborn In Grimness
7. The Malicious Race
8. Wraithlord

Die Bloodchamber meint:

Nachdem seine vorige Band GRIMBLADE zu Grabe getragen wurde, hob Denis Pfeffer Anfang 2012 das Projekt ORDER TO RUIN aus der Taufe. Das erste musikalische Lebenszeichen folgte schon bald in Form der „Underworld Path“-EP, nur wenige Monate später veröffentlichten sie ihren ersten Langspieler namens „Reborn In Grimness“, der bis auf den bereits von der EP bekannten Track „Wraithlord“ ausschließlich mit neuem Material daherkommt.

Der Eifer ist also groß bei Pfeffer und seinen Schergen, allerdings erinnert „Reborn In Grimness“ nicht nur vom Namen her an die Vorgängerband, auch das gebotene Songmaterial krankt noch an dem leicht unausgegorenen Stilmix, den man schon von GRIMBLADE kannte. Denn mit dem Term Melodic Death Metal sind die Songs zwar nicht falsch etikettiert, jedoch auch noch nicht ausreichend beschrieben, überschreiten ORDER TO RUIN die Genregrenze doch zu gerne in Richtung traditionellerer Gebiete. So scheinen die Münsteraner vor allem ihren Power Metal-Einfluss nicht verstecken zu wollen, aber auch ihr leichter Hang zum symphonischen Element sowie ein dezenter Gothic-Anstrich lassen sich noch immer erkennen.

Das Ergebnis klingt zwar nicht so heterogen, wie man angesichts der mannigfaltigen Einflüsse vermuten könnte, als Hörer kann man sich trotzdem kaum des Gefühls erwehren, dass ORDER TO RUIN stets etwas zu viel gewollt haben. Mal hätte man gut auf den symphonischen Kitsch verzichten können, dann wiederum auf den weiblichen Klargesang, der in „A Decade Of 1000 Hymns“ zwar ganz passabel, in „The Malicious Race“ dafür überhaupt nicht funktioniert. Immerhin macht man an der Melodeath-Basis wenig falsch - treibende Doublebass, melodische Leads und kehliges Fauchen kennt der Hörer jedoch zur Genüge auch von unzähligen anderen Bands.

Deswegen ist „Reborn In Grimness“ letztlich auch verzichtbar, denn an der tödlichen Front hat man wenig Aufregendes zu bieten und an dem möglicherweise genau deshalb so ausgeprägten Jonglieren mit den verschiedenen Genre-Elementen scheitern ORDER TO RUIN leider mehr oder weniger, so dass das eigentlich wünschenswerte Hinausschauen über den Tellerrand zum Bumerang wird. Für die Zukunft wäre eine Entschlackung des Sounds definitiv wünschenswert, dieses Album checken nur Interessenten der lokalen Szene sowie Fans von melodischen Songs in der Schnittmenge aus Power und Death Metal an.
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