Suidakra - Command To Charge

Suidakra - Command To Charge
Melodic Death Metal
erschienen am 25.04.2005 bei Armageddon Music
dauert 48:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Decibel Dance
2. C14_Measured By Infinity
3. Haughs Of Cromdale
4. The Alliance
5. A Runic Rhyme
6. Second Skin
7. Reap The Storm
8. Gathered In Fear
9. Strange Perfection
10. Dead Man’s Reel
11. The End Beyoned Me

Die Bloodchamber meint:

Mit „Command To Charge“ veröffentlichen die aus Deutschland stammenden Musiker von SUIDAKRA nun ihr mittlerweile sechstes Album. Ich war schon etwas gespannt, wie die Entwicklung nach dem gelungenen Vorgängeralbum „Signs For The Fallen“ weitergehen würde.
Entfernten sich die melodischen Death/Folk/Black Metaller ja zunehmends von ihrem ursprünglichen folkig-schwarzmetallischen Stil, haben einige die Band schon seit Längerem abgeschrieben. Und dies wird sich mit „Command To Charge“ auch nicht ändern, denn SUIDAKRA haben sich weiterentwickelt und zwar in eine eher metalcorelastige Richtung. Waren Riffs und Rhythmen auf dem Vorgänger noch weitgehend schwedisch todesmetallisch, eben in der typischen Kombination hymnischen und treibenden Melodic Death Metals, wäre nun alles auch mit verschiedenen Metalcore-Bands auf der Bühne nicht unpassend.
Dies liegt wohl zum größten Teil an den Riffs und der geradlinigeren, manchmal stampfenderen Ausrichtung des Schlagzeugs. SUIDAKRA klingen auf „Command To Charge“ nicht gänzlich schlecht, aber (zu ?) anders und die angesprochene Hörerschaft wird sich weiter wandeln.
Doch sehen wir nun vorerst mal von der Wandlung ab und betrachten das Album objektiv für sich, die Lieder sind allesamt recht eingängig, allerdings hören sie sich eher schnell aus und bleiben zu oberflächlich.
Der Eröffner „Decibel Dance“ ist hymnenhaft und locker-treibend und kombiniert schwere Riffs mit Melodien und unterschiedlichen Gesangsarten. „C14_Measured By Infinity“ fährt dann eine eher metalcorige Richtung und bietet einige dreschende Riffs und ganz annehmliche Melodien. Nach dem kurzen Dudelsack-Zwischenspiel „Haughs Of Cromdale“ fegt auch „The Alliance“ mit einer corigeren Ausrichtung aus den Boxen und bietet einige ganz erfrischende Zwischenpassagen inklusive ebensolchem Gesang.
Nachdem mit „A Runic Rhyme“ ein halbakustischer und emotionaler Einschub folgt, wartet mit „Second Skin“ wieder eine etwas hymnenhafteres Lied auf, welches vor allem durch den cleanen Gesang charakterisiert wird. „Reap The Storm“ schlägt dann wieder mehr die Melodic Death Metal-Richtung ein und rollt geradlinig dahin, während dazwischen immer wieder melodiöse Gitarren und Gesänge das Ganze etwas auflockern.
Anschließend gibt’s dann in Form von „Gathered In Fear“ erstmal eine Verschnaufspause. Das rein akustische Stück entwickelt sich nach seinem ruhigen Beginn in eine warme Folk-Ballade, in welcher SUIDAKRAs Verarbeitung irischer Folklore hörbar wird. „Strange Perfection“ lässt dann wieder vermehrt corig tönende Klänge vernehmen.
Das Instrumentalstück „Dead Man’s Reel“ bietet im Anschluss rhythmische Riffs und dazu Dudelsack, sowie folkmetallisch angehauchte Leadgitarren und erzeugt eine dementsprechende Stimmung, im Verlauf interpretiert man dann ein bekanntes irisches Folklore-Stück.
Den Abschluss macht dann „The End Beyond Me“ und lässt mal lockere Melodien, mal recht gute Riffs erklingen. Doch die CD scheint noch nicht zu Ende sein. Ach, da kommt ja nach zwei Minuten Ruhe noch was – und zwar ein Cover von Mike Oldfields „Moonlight Shadow“. Eine Gastsängerin spielt hier zusammen mit SUIDAKRAs Instrumentalfraktion das eigentlich poppige Lied nach.
Was gibt es also abschließend zu sagen? SUIDAKRA haben sich in eine moderne, metalcorige Richtung weiterentwickelt und werden wahrscheinlich auch eher für eine dementsprechende Hörerschaft ansprechend sein. Entweder man mag es, wie diese Entwicklung nun klingt, oder man mag es eben nicht, ich finde es enttäuschend. Hätten SUIDAKRA schon immer so geklungen, würde man sie eben als solche eine Melodic Death Metalcore-Truppe ansehen und sie nach anderen Gesichtspunkten beurteilen.
Aber es gibt nunmal die alten Folk/Black Metal-Sachen. Diese gefallen mir ebenso wie der Vorgänger „Sings For The Fallen“ aufgrund seiner tiefgängigeren, melodisch-todesmetallischeren Ausrichtung und stürmischeren Stimmung, besser.
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