Aosoth - IV: An Arrow In Heart

Aosoth - IV: An Arrow In Heart
Black Metal
erschienen am 19.04.2013 bei Agonia Records
dauert 56:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. An Arrow In Heart
2. One With The Prince With A Thousand Enemies
3. Temple Of Knowledge
4. Under The Nails And Fingertips
5. Broken Dialogue 1
6. Broken Dialogue 2
7. Ritual Marks Of Penitence

Die Bloodchamber meint:

Was AOSOTH mit ihrem vierten regulären Album „An Arrow In Heart“ abliefern, kann sich sehen und ganz besonders hören lassen. Black Metal ist bekanntlich ein Genre, in dem es trotz des oftmals theatralisch inszenierten Individualismus eine unüberschaubare Masse des Epigonentums gibt. Und jedes Jahrfünft hat seine eigene Modewelle, die ungezählte Truppen ans Ufer spült, deren Sound sich gleicht wie ein Ei dem anderen. Um so erfrischender ist es dann, wenn man aus der Masse des minder Originellen ein Album fischt, auf dem es Musikern gelingt, deutliche eigene Akzente zu setzen, ohne dabei einen auf Avantgarde machen zu müssen oder anderen Budenzauber abzuziehen.

AOSOTH überrollen den Hörer mit einer hypnotisch auf- und abschwellenden Klangwand, die ordentlich Schubkraft in den unteren Frequenzbereichen mitbringt. Die hier verwendeten Tunings sind im Black Metal nicht alltäglich. Mit dem Opener und Titelstück ebenso wie mit dem wiederum überlangen Schlussstück „Ritual Marks of Penitence“ kreieren die Franzosen eine brachiale Klammer, die den Rest des Albums einrahmt und ihm Form verleiht. Die beiden Nummer sind ohne jeden Zweifel die Highlights der knappen Stunde Musik. Der Rest teilt sich in zwei Teile, nämlich drei weitere Stücke, die den bereits erwähnten stilistisch folgen, dabei aber nicht ganz dieselbe Qualität erreichen. Und dann gibt es noch die beiden „Broken Dialogue“ Teile, die mit ihren Spoken Word-Samples und ambienten Klangspielereien ein wenig aus dem Rahmen fallen. Da beide Nummern eher Interludecharakter haben, ist die Entscheidung, sie direkt hintereinander zu setzen, etwas verwunderlich.

Black Metal aus Frankreich hat international niemals den Status gehabt, den die skandinavischen Ländern innehaben. Doch seit den ersten Tagen der Szene kamen und kommen immer wieder Bands aus unserem westlichen Nachbarland, die nicht nur gute Musik machen, sondern dabei einen sehr eigenen und faszinierenden Charakter haben. Allen Freunden des sogenannten „orthodoxen Black Metal“ sei hiermit das neue Album von AOSOTH wärmstens ans Herz gelegt. Und die Punktzahl, die dieses Review beschließt, darf mit deutlicher Tendenz nach oben verstanden werden.
-