Mors Principium Est - The Unborn

Mors Principium Est - The Unborn
Melodic Death Metal
erschienen am 25.04.2005 bei Listenable Records
dauert 52:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pure
2. The Harmony Remains
3. Parasites Of Paradise
4. Two Steps Away
5. Altered State Consciousness
6. Spirit Conception
7. The Unborn
8. Fragile Flesh
9. Pressure
10. The Glass Womb
11. Blood Of Heroes (Megadeth Cover)
12. No More (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Während man das Debütalbum “Inhumanity“ trotz seiner durchgängig hohen Qualität und ungeachtet der Tatsache, dass die Bandmitglieder aus Finnland kommen, dennoch mit ruhigem Gewissen in die typisch schwedische Melodikecke stecken konnte, wo sich all die Göteborg-Abkömmlinge um den besten Platz streiten, kann selbst der größte Kritiker MORS PRINCIPIUM EST anno 2005 nicht mehr als einfallsloses Plagiat abstempeln.
Unglaublich, was sich da in 2 Jahren entwickelt hat. Wahnsinn, mit welchem Selbstbewusstsein diese Band ihre Musik ungeachtet jeglicher Erwartungen zelebriert. Mutig, wie frech die Musiker über ihren Tellerrand linsen und nach den fettesten Brocken grapschen. Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit dieses komplexe Gebräu den Hals herunterrinnt.
„The Unborn“ ist gleichzeitig Verbeugung vor den alten Melodic-Death Helden wie auch zukunftsorientierter, moderner Metal mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit. Würde man die Experimentierfreude von DARK TRANQUILLITY aus all ihren Alben zu einem Stück komprimieren, würde wohl dieser Batzen herauskommen. Allein schon der Opener „Pure“ mit seinen unerwarteten, aber absolut passenden Female Vocals und vor allem mit den in dieser Form einzigartigen Percussions schafft dieses wohlige Gefühl, welches man auch beim ersten Funktionstest seiner für teures Geld frisch gekauften Musikanlage erhält. Alte Gewohnheiten in frischem Gewand präsentiert. In gewissem Sinne vertraut, aber dennoch irgendwie anders.
Trotz dieses starken Auftaktes bleibt das Niveau aber stets auf der anfänglich gesetzten Marke. Vor allem das ausgefeilte, aber nie aufdringliche Keyboardspiel verleiht den Songs ihre Einzigartigkeit, lässt aber den Gitarren stets noch genügend Spielraum für tolle Melodien und knallige Riffs. Aber auch die gewohnt brachialen Vocals fügen sich sehr harmonisch ins Gesamtbild ein, während gelegentliche cleane sowie weibliche Einsprengsel das Gesungene noch einmal subtil untermauern. Einzig der (auf dem regulären Album) letzte Song „The Glass Womb“ wirkt im Vergleich zu den übermäßig schnellen Nummern davor wie eine übergroße Schlaftablette und hätte ruhig zu Hause bleiben können.
An dem Debütalbum hatte ich damals die fehlende Eigenständigkeit, die etwas zu zurückhaltenden Vocals und das einfallslose Cover bemängelt. Scheinbar liest die Band fleißig bei der Bloodchamber mit, denn mit ihrem Zweitwerk haben sie alles richtig gemacht und die angesprochenen Mängel beseitigt. Jungs, ich bin stolz auf euch!
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