Beelzefuzz - Beelzefuzz

Beelzefuzz - Beelzefuzz
Doom Heavy Metal / Hard Rock
erschienen am 09.08.2013 bei The Church Within Records
dauert 36:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Reborn
2. Lotus Jam
3. All The Feeling Returns
4. Sirens Song
5. Hypnotize
6. Lonely Creatures
7. Lunar Blanco
8. Light That Blinds

Die Bloodchamber meint:

Gleichermaßen irreführend wie treffend ist der Name dieses Trios von der amerikanischen Ostküste, denn so wenig teuflisch ihre Musik einerseits klingt, so verfahren fusselig ist sie andererseits. „Beelzefuzz“ ist nach zwei Demos das erste vollwertige Album, auf dem sich nach Herzenslust und in aller Seelenruhe ausgelebt wird. Das hat viel vom Charakter und Charme eines knarzigen alten Schaukelstuhls, den man unerwartet heil erscheinend in dem runtergekommenen, frisch erworbenen Landhaus findet und der so unwiderstehlich entspannend aussieht, dass man sich bar jeglicher Vernunft sofort reinsetzen muss. Urig und archaisch klingen BEELZEFUZZ nicht zuletzt dank der Minimalbesetzung, die den Instrumenten ebenso Klang- wie Entfaltungsspielraum bietet, was besonders vom Schlagzeug mit geschmackvoll wenig Einsatz ausgenutzt wird. Manchmal ist eben auch in unseren musikalischen Breiten weniger mehr.

Bis hierhin sind BEELZEFUZZ eine sympathische Truppe, die ihre Ideen im Dunstkreis von Doom und faserigem Rock in vernünftige Formen gießt, aber noch ohne besonderes Etwas respektive Alleinstellungsmerkmal hantiert - und da kommt Sänger und Gitarrist (Dana) Ortt ins Spiel. Das Leckerli sind kurze, geschmackvolle Melodieeinspieler mit klarer Gitarre, aber das Hauptgericht ist sein (meist) glockenklarer heller Gesang, der sich bis an die Zerbrechlichkeitsgrenze wagt. Ein kleiner Vogel, der im finsteren Wald mit zwei grummelnden Bären seine Späße treibt und dabei nur scheinbar in Todesgefahr schwebt, weil die mächtigen Zottel viel zu grobschlächtig sind, um ihn zu erwischen.

Trotz der deutlich (!) anderen Musik weckt Ortt damit Erinnerungen an Jeff Lane von HEART OF CYGNUS, nur leider bleiben seine Melodien ohne nennenswerte instrumentale Unterstützung kaum mehr als Glücksmomente, die mit dem Verklingen des Liedes bereits beginnen zu verblassen. Im Gegensatz dazu, dass der BEELZEFUZZ-Zauber (fast) nur wirkt, während das Album läuft, zieht der derart entstehende Schaden „Beelzefuzz“ mittel- bis langfristig weiter runter, als es die interessante Mischung eigentlich verdient hätte.
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