Master - The Witchhunt

Master - The Witchhunt
Death Metal
erschienen am 27.09.2013 bei F.D.A. Rekotz
dauert 51:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Witchhunt
2. Plans Of Hate
3. Another Suicide
4. Waiting To Die
5. The Parable
6. God Of Thunder
7. Remove The Clowns
8. Raise Your Sword
9. Wipe Out The Aggressor
10. Manipulated To Exterminate
11. The American Dream

Die Bloodchamber meint:

MASTER existieren jetzt seit sage und schreibe 30 Jahren. Für eine Death Metal Band ist das ein schier unfassbar hohes Alter. Den Legendenstatus hat sich MASTERmind Paul Speckmann über die Jahre redlich verdient. Er hat konsequent sein Ding durchgezogen, seine Ansichten nicht nur kundgetan, sondern auch danach gehandelt und nicht zuletzt hat er auf jegliche Trends der letzten Jahrzehnte geschissen und weiter am rotzig rohen Death Metal festgehalten. Das alles verdient schon Respekt, wie ich meine. Die letzten MASTER Alben sind nicht unbedingt immer nur mit Applaus empfangen worden und so durfte man gespannt sein, wie gut oder schlecht das neue Machwerk „The Witchhunt“ wohl sein würde. Das Album stellt übrigens den Labeleinstand bei F.D.A. Rekotz dar.

Um es gleich vorweg zu nehmen: „The Witchhunt“ ist sehr gut geworden. MASTER punkten durch ihren ureigenen räudigen Charme in Verbindung mit coolen Riffs und Songs. Das Schlagzeug ballert, der Bass pumpt und die Gitarren schieben, sägen und quieken, dass es eine wahre Freude ist. Garniert wird das Ganze mit dem unverwechselbaren Organ von Mr. Speckmann. Dabei sind die Lieder wirklich so stark geworden, dass Erinnerungen an die Hochphase der Band wach werden. Die Songs klingen nicht nur so, sondern sind auch qualitativ so gut, dass sie auch auf einem Album wie „On The Seventh Day God Created…Master“ eine gute Figur gemacht hätten.

Fazit: Paul Speckmann ist ein Pionier und eine echte Legende in Sachen Death Metal. MASTER veröffentlichen mit „The Witchhunt“ ein absolutes Hammeralbum, das den Vergleich zu Alben wie dem grandiosen Debüt oder aber „On The Seventh Day God Created…Master“ nicht zu scheuen braucht. MASTER sind stärker denn je und „The Witchhunt“ ist ein verdammtes Muss für jeden Death Metal Fan!

Die Bloodchamber meint außerdem:

30 Jahre sind es nun schon, mit denen MASTER die Death Metal Landschaft bereichert und auch ein Stück weit prägt. Deswegen gibt es mit „The Witchhunt“ ein Jubiläumsalbum, dessen Inhalt schon vor dem Auspacken für die meisten Hörer bekannt sein wird.

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Youtube Vorschläge beim Betrachten eines MASTER Videos von AUTOPSY über EXHORDER bis hin zu MACABRE reichen. Verantwortlich dafür ist natürlich der abscheuliche Growl von Frontmann und Bassist Paul Speckmann, der zusammen mit dem thrashigem Death Metal der Begleitcombo am oberen Ende der Härtegrenze unterwegs ist. Das hat sich auch im Jahre 2013 nicht geändert, sondern durch eine zeitgemäße Produktion eher noch verstärkt. Da muss ich meinem Kollegen Hofmann natürlich recht geben, wenn er schreibt, dass die Gitarren schieben, das Schlagzeug ballert und der Bass pumpt. Es ist die gewohnte Gangart im ganz eigenen Stil und dem gewohnten Sound. Ein gedämpfter Gesang und dominante Gitarren, wie eigentlich auf fast jedem ihrer Alben. Doch kommen wir zur großen Krux der ganzen Geschichte, nämlich den schier endlosen, gleichgeschalteten Liedern. Bei Songlängen von durchschnittlich fünf Minuten und einer Gesamtdauer von 51 Minuten wird die Belastungsgrenze des Hörers schnell überschritten. Für mich entfällt auch jeder Vergleich mit dem Meisterwerk „On The Seventh Day God Created…Master“. Prinzipiell bekommt man die Elemente, die dieses Album ausmachen auch auf „The Witchhunt“ geliefert, doch in einer drastisch reduzierten Form und einer quasi mechanischen Art und Weise, die jeglichen Enthusiasmus der Musiker zunichte macht. Wie ein schneller Abklatsch guter Einfälle aus vergangenen Zeiten wirken die verschiedenen Breaks und Gitarrensoli. Keine Spur von innovativen Ideen und den vielen kleinen Effekten, die ein gutes Album ausmachen.

Soll man von einem vorschnellen Songwriting sprechen oder von ideenlosen Musikern? Vielleicht kommt ja das eine zum anderen und wirkt somit wie ein liebloses Album, das man den Hörern zum 30. Geburtstag vor den Latz knallt. Es handelt sich definitiv um keine Meisterleistung, aber auch um keinen Reinfall, denn dafür sind die Jungs schon viel zu lange im Geschäft. Mein endgültiges Fazit deswegen: Ausgezeichneter Death Metal, jedoch abgegriffen und ohne dem besonderen Etwas.
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