Kill Division - Destructive Force

Kill Division - Destructive Force
Death Thrash Metal
erschienen am 11.10.2013 bei Metal Blade Records
dauert 35:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kill Division March
2. Mechanic Domination
3. Fear Of Life
4. Locked Up Forever
5. Made Of Lies
6. Destructive Force
7. Sadistic Oppressor
8. Distorted Reality
9. Generated Hate
10. Master Manipulator
11. Toxic World

Die Bloodchamber meint:

Man kann es definitiv schlechter treffen, als mit Musikern eine Band zu gründen, die auf Erfahrung bei drei so renommierten Bands wie LEGION OF THE DAMNED, GOD DETHRONED und ASPHYX zurückblicken können, neben zahlreichen anderen Engagements. KILL DIVISION auf dieser Grundlage als GOD OF THE DAMNED oder LEGION OF THE DETHRONED zu bezeichnen, ist allerdings übereilt, selbst wenn man auch ohne das Wissen um die Historie der drei Beteiligten den ein oder anderen Verweis in diesen Richtung auf „Destructive Force“ finden wird.

Von Lied zu Lied und teilweise auch innerhalb wird von Death zu Thrash gependelt und zurück - oder, besser ausgedrückt, genagelt, gehackstückt und gebolzt, mit einer immensen Feuerkraft, die bereits bei „Fear Of Life“ alles kurz und klein gemacht hat. Es ist bestechend, wie bedrohlich besonders die Gitarre(-n) in den schnellen Liedern ein Unheilszenario allererster Güte heraufbeschwört und am Leben hält, während Roel Sanders dem Beinamen des Schlagzeug als Schießbude alle Ehre macht. Die Wechsel zwischen krachender Anklage, während der man mit Ketten ausgepeitscht wird („Made Of Lies“), und rasendem Feuersturm tragen ihren Teil zum Mehrwert an „Destructive Force“ bei. Als der große Clou, der nebenbei einigen „Originell ist das aber nicht!“-Meckerfritzen das Maul stopft, entpuppt sich jedoch der Split der Gesangsparts auf die beiden bisher nicht großartig am Mikrofon in Erscheinung getretenen Saitenmältratierer Richard Ebisch und Susan Gerl: Während Richard das grollende Unterweltbiest gibt, spuckt Susan derart hasserfüllt und wutschäumend drauf los, dass den 08/15-Radiohörer, Indierockern und ähnlichen Zartgeistern schon nach Sekunden die Ohren abfallen. Keine Ahnung, ob das von Anfang an so geplant war, um als harmonisches Trio arbeiten zu können, es geht jedenfalls voll auf.

Für meinen Geschmack ist die KILL DIVISION am stärksten, wenn eher thrashig gesägt und geflext wird, als während der absoluten Hochgeschwindigkeitsmassaker oder dem gemeinen Gehabe der schleppenden Parts, aber da werden die Meinungen geschmacksbedingt auseinandergehen. Keine zwei Meinungen sollte es dagegen darüber geben, dass der Albumtitel 1:1 die Musik einfängt, denn für wen diese 36 Minuten kein Paradebeispiel an Zerstörungskraft sind, dem ist nicht mehr zu helfen. Leicht unglücklich ist, dass zwischen lauter kurzen, knackigen Krachern ausgerechnet der Titeltrack auserkoren wurden, den etwas übermütigen, sechsminütigen Oberknüppel zu geben. Ausschlaggebend für das Gesamtbild ist allerdings zu weit größeren Teilen die ihn umgebende Konsequenz („Distorted Reality“), die von der krachenden Produktion angemessen eingefangen wird.
Auf der Suche nach der großen, groben Kelle? Bittesehr.
-