Dawn Heist - Catalyst

Dawn Heist - Catalyst
Modern Progressive Metal / Metalcore
erschienen am 15.11.2013 bei Bastardized Recordings
dauert 34:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. III) Ascension
2. II) Zenith
3. I) Escaping The Cornucopia
4. I) Synthetic Zion
5. II) Mirrors
6. III) Serescape
7. II) Reflections
8. I) Apostle
9. III) Prologue

Die Bloodchamber meint:

Ein hierzulande noch recht unbeschriebenes Blatt sind die australischen Jungspunde von DAWN HEIST. Das könnte sich jedoch durchaus bald ändern, denn mit ihrer angesagten Mischung aus vertrackten Djent-Grooves, elektronischen Spielereien und gut ins Ohr gehenden Melodien haben sie den Puls der Zeit fest im Würgegriff.

Ihr Debütalbum „Catalyst“ vereint also all jene Eigenschaften, die Puristen höchstens ein verächtliches Schnauben entlocken können. Der klinische Sound des Albums ist ein weiteres Puzzlestück, das den Gralshütern des Metal ein Dorn im Auge sein wird, allerdings werden auch jene nicht umhinkommen, zu bemerken, dass die insgesamt eher unterkühlte Atmosphäre von „Catalyst“ hiervon nur profitiert. Die bereits angesprochenen Djent-Grooves aus sägenden Gitarren und technischem, sich eher in langsameren Regionen abspielendem Drumming funktionieren in Kombination mit dem allgegenwärtigen, aber nie deplatziert wirkenden elektronischen Element nämlich richtig gut.

Der Klargesang hingegen wirkt tatsächlich mitunter ein wenig deplatziert. Dieser geht nämlich nicht selten etwas zu gut ins Ohr, so dass den Hörer mitunter das Gefühl beschleicht, DAWN HEIST würden gerne mal die Chartkompatibilität ihrer Musik austesten. Besser funktionieren die Clean Vocals, wenn diese DEFTONES-ähnlich verträumt daherkommen wie in „Serescape“. Das folgende, verhältnismäßig ruhige „Reflections“ schafft den Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit auch noch recht gut, das anschließende „Apostle“ tappt hingegen in die Pop-Falle, aus der sie auch das Core-Gebrüll nicht herausholen kann. Letzteres ist dem Klargesang ohnehin untergeordnet, womit sich DAWN HEIST aber von einem Großteil der Konkurrenz auf erfreuliche Weise unterscheiden, denn gängige Schemata der Marke „Gebrüll in der Strophe, Klargesang im Refrain“ können so umschifft werden. Ein fader Beigeschmack haftet trotzdem an so manchem Song.

Was schade ist, denn gerade instrumental läuft auf „Catalyst“ vieles richtig. Insbesondere die Synthie-Sounds fügen sich überraschend gut und so natürlich wie bei dieser Art von Musik eben möglich in das Soundgefüge ein und stören zu keinem Zeitpunkt. Für ein Debütalbum machen DAWN HEIST ihre Sache also schon ausgesprochen gut, wenn der Nachfolger mit ein, zwei weniger singletauglichen Songs aufwartet, würde das der Gesamtatmosphäre aber sicher zu Gute kommen. Dann sind sicher auch mehr als knappe sieben Punkte drin.
-