ASP - Aus Der Tiefe

ASP - Aus Der Tiefe
Gothic Rock / Elektro
erschienen am 04.07.2005 bei Trisol Music Group
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Beschwörung
2. Willkommen zurück
3. Schwarzes Blut
4. Im dunklen Turm
5. Me
6. Schattenschreie
7. Hunger
8. Fremde Erinnerungen
9. Ballade von der Erweckung
10. Tiefenrausch
11. Schmetterling, du kleines Ding
12. Ich komm dich holn
13. Werben
14. Aus der Tiefe
15. Spiegelaugen
16. Tiefenrausch (Reprise)
17. Panik
18. Spiegel
19. Schwarzes Blut (Haltung Version)
20. Werben (Subtil Edit)
21. Me (Single Version)
22. Tiefenrausch (Radio Edit)
23. Hunger (Single Mix)
24. Panik (Ganz rauf-Version)
25. Beschwörung (Siegeszug Instrumental)
26. Buch des Vergessens (Unreines Spiegelsonett)
27. Kokon (Brandneu-Remix von Umbra Et Imago)
28. Me (Me And You-Remix von Blutengel)
29. Starfucker: In der Folterkammer

Die Bloodchamber meint:

Mit „Aus der Tiefe“ bringen die Frankfurter um den gleichnamigen Texter und Sänger ASP ihr mittlerweile viertes Album heraus, welches ebenso ein viertes Mal im Zeichen des Schwarzen Schmetterlings steht. Auffallend ist dabei im Vergleich zum Vorgänger „Weltunter“ ruhigere Gangart. Die E-Gitarre kommt seltener zum Einsatz und wurde im Härtegrad etwas zurückgeschraubt. Dennoch gibt es auch hier einiges an Zündstoff zu hören. Eine Besonderheit stellen die Zwischenspiele („Willkommen zurück“, „Im dunklen Turm“, Schattenschreie“, „Fremde Erinnerungen“ und „Schmetterling, du kleines Ding“) dar, welche keine Lieder, sondern vielmehr sprachlastige Überleitungen sind, die aber ebenfalls überzeugen können.
Mit einer „Beschwörung“ wird die Scheibe eingeleitet und der Titel steht dem Dargebotenen gut zu Gesicht, klingt das Lied doch tatsächlich beschwörend. Ähnlich dem Kracher „Ich will brennen“ des vorherigen Albums befindet sich auch mit „Schwarzes Blut“ ein tanzbares, treibenderes Lied auf dieser CD. Doch sticht dies hier in Anbetracht der Ausrichtung des restlichen Materials mehr heraus. Zwischen dunklen, geheimnisvollen Versen und schönem, leicht traurigen Refrain bewegt sich das getragene „Me“. Wieder mal an Danzig erinnert mich dann die Stimme beim „Hunger“-Chorus, der Rest des Lieds mag aber nicht überzeugen.
Eine längere Ballade gibt es mit der „Ballade von der Erweckung“ zu hören. Das sehr getragene knapp neunminütige Stück ist zwar sehr gesetzt, weiß aber zu berühren. Langsam, aber schwer folgt der „Tiefenrausch“ und anschließend kommt ASP uns holn, wobei eine emotionalere Richtung eingeschlagen wird. Das könnte eigentlich auch ganz mitreißend sein, wenn da nicht der etwas lahme Refrain wäre.
Einen (vielleicht auch nur persönlichen…) Höhepunkt stellt „Werben“ dar. Irgendwo fröhlich, aber auch schön und doch leicht melancholisch sorgt dieses Stück für pure Gänsehaut. Als wäre jeder Ton mit Bedacht gewählt sorgen hier lockere, aber tiefgehende Melodien von Gitarre, Geige und Elektronik zusammen mit dem abwechslungsreichen Gesang für Stimmung.
Ziemlich psychedelisch und beschwörend klingt „Aus der Tiefe“ bedrohlich und vielleicht ist es gerade die gesetzte Gangart, welche hier für die beklemmende Stimmung sorgt. Darauf folgt das rezitative „Spiegelaugen“, welches in einer kurze Reprise von „Tiefenrausch“ mündet. Bodenständig und geradlinig wartet daraufhin „Panik“ mit guter, akzentuierter Basslinie auf und treibt ordentlich voran. Wie eine Auflösung, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, schließt das getragene „Spiegel“ die CD ab. Episch und schwebend charakterisieren ausklingende Gitarre, erhabener Keyboardteppich und Gesang und ein Geigeneinsatz das Stück.
Auch auf diesem Album sind, wie bei ASP meistens, die Refrains sehr wichtig und tragen wesentlich zum Wiedererkennungswert und der Stimmung bei. Das Ganze kommt bis auf ein paar Durchhänger auch recht gut an, instrumental gilt dabei die Regel „simpel aber effektiv“.
Nicht überzeugen kann mich aber die zweite CD. Bis auf zwei Stücke befinden sich ausschließlich allerlei andere Versionen von unterschiedlichen Liedern darauf, welche sich zum Teil kaum vom Original unterscheiden. Aber auch die Sachen mit größerer Abweichung erscheinen mir irgendwo unnötig. Immerhin gibt’s das Ganze zum Preis eines normalen Albums.
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