Ektomorf - Retribution

Ektomorf - Retribution
Modern Metal
erschienen am 31.01.2014 bei AFM Records
dauert 45:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. You Can’t Control Me
2. Ten Plagues
3. Face Your Fear
4. Escape
5. Who The Fuck Are You
6. Numb And Sick
7. Lost And Destroyed
8. Souls Of Fire
9. I Hate You
10. Watch Me
11. Mass Ignorance
12. Save Me
13. Whisper
14. Collapsed Bridge

Die Bloodchamber meint:

Das Jahr 2014 hat kaum begonnen, da schlägt EKTOMORF mit einem neuen Album zurück. „Retribution“ heißt das gute Teil, und auch dieses wird sich wohl wieder einiges an Kritik gefallen lassen müssen. Entweder man mag die Ungarn, oder man hasst sie, so zumindest meine Erfahrung. Doch wie man es auch dreht und wendet, seit mehr als zwanzig Jahren haben es die Leute um Zoltán „Zoli“ Farkas geschafft, sich einen internationalen Ruf zu erspielen und zu behalten. Das wird sich meiner Meinung nach auch mit diesem Silberling nicht ändern.

„You Can't Control Me“, so lautet der Opener. Weitere Highlights folgen mit „Who The Fuck Are You“ und „I Hate You“. Einfallsreiche Titel waren noch nie eine Stärke der Ungarn, und wenn man bedenkt, dass sich die Stärken ihres Songwritings eher im Minimalismus verbergen, dann kann man sich zumindest den Refrain dieser Lieder ziemlich gut vor Augen halten. Ansonsten gilt zu sagen, dass EKTOMORF eine ganze Spur moderner geworden sind. Thrash Metal war einmal, was man hier zu hören bekommt, ist irgendwo zwischen Nu Metal, Modern Metal und Metalcore einzuordnen. Der Klargesang auf „Numb and Sick“ ist das beste Beispiel dafür. Wer nun bereits die Augen verdreht, der sollte sich für weitere harte Fakten bereit machen. Denn SOULFLY, SEPULTURA und Co erklingen aus jedem einzelnen Takt. Kreativität und Eigenleistung waren noch nie eine Stärke von EKTOMORF, aber immerhin haben sie es bisher geschafft, passable Neukombinationen zu kreieren. Doch nun sind es einfach nur sage und schreibe 20 Jahre Bandgeschichte, die man auf einem Album verpackt hat. Kennt man eines, kennt man alle, so könnte auch hier das Credo lauten.

Nennen wir das Kind doch beim Namen: EKTOMORF ist und bleibt EKTOMORF. Den großen Stilbruch wird man auf „Retribution“ sicherlich nicht finden. Irgendwie schaffen sie es, die musikalische Dichte auf dem Album so stark zu reduzieren, dass mir die passenden Wörter dafür einfach nicht in den Kopf gelangen wollen. Geklaut, plagiiert und nachgeahmt. Hätte Zoltan einen Doktortitel, wäre der schon längst widerrufen worden. Vierzehn Songs, die keine besonderen Gefühle auslösen können, die irgendwie schon immer existiert haben und von tausend weiteren Bands genau so existieren werden. Darunter das ein oder andere kleine Highlight, das die zugeneigten EKTOMORF Hörer freudig aufhorchen lässt, und die nötige Stimmung für Live Auftritte verleiht. Ansonsten ist „Retribution“ ein Album, das im Durchschnitt verschwinden wird. Dem Ansehen der Band wird es weder schaden noch fördern, doch sie bleiben auf der Bildfläche, und das wollte man meiner Meinung nach mit diesem Album erreichen.
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