And There Will Be Blood - Oppressor (EP)

And There Will Be Blood - Oppressor (EP)
Metalcore
erschienen am 15.11.2013 als Eigenproduktion
dauert 20:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cocktail Of Humanity
2. Reality Check
3. HelloWorld.java
4. Dreamdancer
5. Bloodimir

Die Bloodchamber meint:

Und es wird Blut fließen. Das wird dem Hörer schon nach wenigen Sekunden Hörgenuss von “Oppressor”, der aktuellen AND THERE WILL BE BLOOD-EP, klar. Wer stellt sich seinem Opfer schon vor, bevor er selbigem das Gesicht ummöbliert? Eben.

Und so springt die Band aus dem Osnabrücker Raum ihren Hörern mit dem Opener „Cocktail Of Humanity“ gleich mal mitten ins Gesicht, um sie in der Folge mit donnernder Rhythmik und brachialen Breakdowns an die Wand zu drücken. Die Gitarren sind genretypisch tief gestimmt, einige melodische Leads finden aber auch ihren Weg in die AND THERE WILL BE BLOOD-Songs. Diese lockern die Vielzahl an Mosh-Parts ein wenig auf, so dass der Hörer nicht vollends in die Tretmühle aus fetten Breakdowns und dem tierischen Organ des Sängers gerät. Letzterer macht einen großen Bogen um unpassende Clean Vocals und verlässt sich stattdessen voll und ganz auf tiefe Growls und etwas höheres Gekreische; ab und an unterstützt ihn seine Crew auch mit Gangshouts.

Und das soll jetzt besonders aufregend sein? Die Antwort liefert die Band selbst auf tragikomische Weise mit ihrem „Dreamdancer“, dessen Breakdown-Besuch von einer Türklingel schon angekündigt wird. Mit der zweifellos gelungenen Umsetzung dieser witzigen Idee zeigen sie schonungslos das Problem der Vorhersehbarkeit des Gebotenen auf. Auch an Abwechslungsreichtum mangelt es dem Quintett noch ein wenig, wobei sich dieses Manko auf EP-Länge noch nicht so sehr bemerkbar macht und AND THERE WILL BE BLOOD außerdem mit „Bloodimir“ einen starken Rausschmeißer am Start haben, der gegen Ende sogar mit Streichern und Klavier aufwartet – folglich steckt in den fünf jungen Burschen mehr als nur eine brachiale Combo.

Und so ist die „Oppressor“-EP doch ein ganz netter Happen für zwischendurch. Mehr aber auch nicht, denn dafür fehlt es an Eigenständigkeit und an großen Momenten. Im Grenzbereich zwischen Metal- und Deathcore ist eben doch schon vieles gesagt. Live aber werden die „Oppressor“-Songs ganz sicher knallen, für diese Situation wurden sie ja auch hauptsächlich geschrieben. Bei den Shows wird also Blut fließen, keine Frage.
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