Xandria - Sacrificium

Xandria - Sacrificium
Symphonic Gothic Metal
erschienen am 02.05.2014 bei Napalm Records
dauert 68:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sacrificium
2. Nightfall
3. Dreamkeeper
4. Stardust
5. The Undiscovered Land
6. Betrayer
7. Until The End
8. Come With Me
9. Little Red Relish
10. Our Neverworld
11. Temple Of Hate
12. Sweet Atonement

Die Bloodchamber meint:

Nach dem personellen, wie auch musikalischen Neustart vor zwei Jahren mit "Neverworld's End" standen XANDRIA letztes Jahr plötzlich wieder ohne Sängerin da. Kein Grund zu verzagen, einfach mal in den Niederladen nachfragen, bei den wachsen ja bekanntlich die metal-affinen Sopranistinnen auf den Tulpenfeldern. Den vakanten Posten hat nun also Dianne van Giersbergen inne (auch bei EX LIBRIS und nicht mit der Anneke verwandt), musikalisch fällt das aber eher weniger ins Gewicht, da der neu beschrittene Pfad als NIGHTWISH-Nostalgie-Klon in seinen Grundzügen nicht verlassen wurde.

Gut, der Begriff 'Klon' mag auf "Neverworld's End" noch wie die Faust aufs Auge gepasst haben, ehrlicherweise muss man jedoch auch anerkennen, dass sich die Band für "Sacrificium" durchaus versucht, aus dem Schatten der Vorbilder zu lösen. Nachwievor haben XANDRIA bis auf einige Melodiebögen, die durchaus an die ersten Alben erinnern ("Come With Me", "Dreamkeeper"), nichts mehr mit ihrem früheren Sound zu tun. Hier pompt, posaunt und sinfoniert es ohne Unterlass. Hier singt eine emotional berührte Dame in hohen Tönen von Enden und von Anfängen, von Träumen und von verpassten Gelegenheiten. Und hier bemühen sich Gitarristen und Schlagzeuger um knackige, greifbare Rhythmen. Allen gemein ist die Suche nach Epik, Größe und Vollkommenheit.

Vermutlich ist es diese Bemühtheit, die letztlich genau das Gegenteil von dem bewirkt, wozu sie hätte führen sollen. Ja, "Neverworld's End" wurde von vielen Seiten gelobt und natürlich will die Band da noch einen drauf setzen, aber diese naive Unbeschwertheit, mit der damals mal eben einfache und wirkungsvolle Riffs und Melodien aus dem Ärmel geschüttelt wurden, musste dem Willen weichen, dies in jeder Hinsicht toppen zu wollen. Das Resultat mag zwar handwerklich in Ordnung sein, enthält das, was man von Symphonic Metal erwartet, versinkt aber mangels Seele irgendwo im Mittelmaß. Hört euch nur mal das von der Band selbst ausgewählte repräsentative Stück "Nightfall" an: Obwohl längst nicht alle Songs derart simpel aufgebaut sind, könnte dieses Teil vom Reißbrett jeder x-beliebigen Kombo stammen.

Trotz einiger gelungener Einzelmomente fehlt es letztlich an Spannung und Substanz, um mit "Sacrificium" bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Schade, aber vielleicht klappt's ja beim nächsten Mal, wenn die Erwartungen im Vorfeld nicht allzu groß sind.
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