Lost Society - Terror Hungry

Lost Society - Terror Hungry
Thrash Metal
erschienen am 04.04.2014 bei Nuclear Blast
dauert 48:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Spurgatory
2. Game Over
3. Attaxic
4. Lethal Pleasure
5. Terror Hungry
6. Snowroad Blowout
7. Tyrant Takeover
8. Overdosed Brain
9. Thrashed Reality
10. F.F.E.
11. Brewtal Awakening
12. Mosh It Up
13. Wasted After Midnight

Die Bloodchamber meint:

Junger Thrash Metal aus Finnland, irgendwie zeugt das schon für Qualität. Dass die Jungs ihr Debutalbum bereits bei Nuclear Blast veröffentlichen durften, ist dann nur noch Nebensache. Vielleicht ist Thrash Metal ja wieder groß im Kommen? Ach du liebes Lottchen! Vielleicht habe ich die neue Thrash Metal Welle ja total verpasst? Wenn das so wäre, dann nur aus dem einem Grund, dass die Zutaten immer noch die Alten sind.

KREATOR, EXODUS, etwas technisches Rumgefrickel von MEGADEATH und ANTHRAX-mäßige Songstrukturen. Es ist beim Thrash Metal das ewig gleiche Spiel. Nicht zu vergessen TANKARD, die hier auch eine Vorbildfunktion ausübten. Zwar nicht unbedingt im musikalischen Sinne, dafür aber inhaltlich, während des Intros. Dieses handelt nämlich von der flächenmäßigen Kontamination der Erde mit Alkohol. Es ist also von allem etwas dabei, doch ist auch von LOST SOCIETY etwas dabei? Die Antwort ist nicht ganz einfach und alleine deswegen könnte man schon mit einem Nein antworten. Was positiv auffällt, das sind die vielen eingängigen Riffs der Rhythmusgitarren. Im Gegensatz zu vielen anderen Thrash Metal Bands wird hier nicht nur rumgeshreddert bis der Arzt kommt, man kommt durchaus in den Genuss melodischer Strukturen, die sich nicht nur geil anhören, sondern den Rhythmus des Liedes bestens unterstützen. Als Beispiel hierfür kann man sich mal eine Prise von „Overdosed Brain“ geben. Das ist aber leider auch ein gutes Beispiel für den Gesang, der einem mit seinem ewig gleichen Gegröhle an den Nerven zehrt. Ansonsten kann man nicht viel Neues erwarten. Wer auch nur ansatzweise die oben aufgeführten Bands kennt, weiß womit er es zu tun hat, und ob es ihm Wert ist, mal einen Blick in das neue Album zu riskieren.

„Terror Hungry“ von LOST SOCIETY ist zwar keine Weltneuheit, kann sich aber durchaus sehen lassen. Es hat eine gute Anfangsnote im Geschmack, welche sich schnell im Gaumen ausbreitet und für prickelnde Überraschung sorgt. Die Struktur ist angenehm weich und gut überschaubar. Hier wartet man vergebens auf etwaige Überraschungen. Vielmehr fällt der grundsolide Rhythmus positiv ins Gewicht. Der Nachgang hat einen herrlich leckeren Geschmack nach Dosenbier, was die metallische Geschmacksnote weiter unterstützt. Im Großen und Ganzen ein sehr guter Jahrgang, welcher sich auf altbewährte Mittel beruft, um einem möglichst großen Publikum zu gefallen. Die mangelnde Abwechslung sorgt bei vielen Hörern wohl für eine mittelmäßige Enttäuschung, wobei sich echte Enthusiasten von dieser Musik mitreißen lassen können.
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