Klogr - Black Snow

Klogr - Black Snow
Alternative / Metal / Rock
erschienen am 07.03.2014 bei Zetafactory
dauert 49:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Zero Tolerance
2. Refuge
3. Draw Closer
4. Hell Of Income
5. Life Is Real
6. Heart Breathing
7. Failing Crowns
8. Guilty And Proud
9. Plunder
10. Room To Doubt
11. Severed Life
12. Ambregris

Die Bloodchamber meint:

Alle guten Bandnamen sind vergeben. Das zumindest unterstreichen fünf italienische Rocker mit ihrem Namen KLOGR. Wider Erwarten wird mit diesem Namen nicht versucht, das Geräusch, das einem sich an seinem Hustenbonbon verschluckendem Schweizer entfährt, onomatopoetisch darzustellen. Vielmehr bezieht sich das Quintett (natürlich!) auf das Weber-Fechner-Gesetz - demzufolge soll der Bandname auch "Kay-log-are" ausgesprochen werden. Immerhin die Physiker unter den Metallern sind jetzt vielleicht schlauer...

Doch was haben KLOGR allen anderen zu bieten? Nichts besonderes, könnte man nach einem ersten Hineinhören in "Black Snow", dem zweiten Album der Band, denken. Dieses wartet nämlich mit zwölf solide komponierten Songs auf, die mal eher rockig, mal eher metallisch daherkommen, und weniger für den europäischen als eher für den amerikanischen Markt gemacht zu sein scheinen. So gibt es natürlich auch die obligatorischen balladesken Momente auf "Black Snow", die aber dankenswerterweise nicht nur in der deutlichen Unterzahl sind, sondern sogar eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten eher groove-betonten Rockern wie beispielsweise der Single “Draw Closer“ darstellen.

Nicht nur wegen des Hauptaugenmerks auf eher in die Magengrube denn auf das Radio zielenden Songs, auch wegen der rauen Rock-Röhre von Bandkopf Gabriele Rustichelli heben sich KLOGR erfreulich von eher auf das schnelle Geld schielenden Genre-Kollegen ab. Was nicht heißen soll, der gleichzeitig auch eine der drei Gitarren bedienende Fronter könne nicht singen, ganz im Gegenteil - in den wenigen ruhigeren Momenten zeigt er, dass er neben einer ordentlichen Portion Energie auch durchaus Gefühl in seinen Stimmbändern hat. Um dieses noch besser in Szene zu setzen, fehlt es KLOGR aber neben etwas abwechslungsreicherem Songwriting auch an nennenswerten Überraschungen, um sich ernsthaft von der Genrekonkurrenz abzusetzen. Noch bewegen sich die Italiener zu gerne in groovigen Midtempo-Regionen und verlassen sich zu sehr auf Songwriting-Standards.

Trotzdem ist "Black Snow" ein ordentliches Album geworden, das zweifellos seine Abnehmer finden wird. Nur sind diese noch nicht ganz klar definiert, denn für den gewöhnlichen Radio-Hörer dürften KLOGR insgesamt nicht schöngeistig bzw. hitlastig genug agieren, für viele andere dürfte ihnen das gewisse Etwas fehlen. Wer sich jedoch generell zwischen Alternative und Post-Grunge wohlfühlt, kann hier getrost ein Ohr riskieren und sich möglicherweise nicht nur von "Black Snow", sondern auch von den Live-Qualitäten der Band auf der bevorstehenden Tour mit PRONG überzeugen lassen.
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