Austrian Death Machine - Triple Brutal

Austrian Death Machine - Triple Brutal
Modern Thrash Metal
erschienen am 28.03.2014 bei Artery Recordings
dauert 46:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Neah 1, 2
2. I'll Be Back
3. Chill Out Dickwad
4. Prepare To Be Conquered
5. One More Rep
6. I Hope That You Leave Enough Room For My Fist
7. Pumping And Humping
8. Crom
9. I Eat Green Berets For Breakfast
10. Acting Advice
11. You Lack Discipline (There Is No Bathroom)
12. I Know Now Why You Cry
13. I Lied
14. Brutolitics
15. Get Your Story Straight
16. Brutal Recall
17. I'm Not A Pervert
18. It's Turbo Time

Die Bloodchamber meint:

Der Mensch Tim Lambesis hat mit dem Mordversuch an seiner Frau (bzw. durch das Anheuern eines Auftragskillers) seine persönliche Bankrotterklärung bereits eingereicht. Der Musiker Tim Lambesis war bis jetzt dagegen über alle Zweifel erhaben. Natürlich war auch nicht alles Gold, was er mit AS I LAY DYING und AUSTRIAN DEATH MACHINE unter die Leute gebracht hat, aber auf ein gewisses Maß an Qualität konnte man sich immer verlassen.

Mit dem aktuellen AUSTRIAN DEATH MACHINE Album „Triple Brutal“ zeichnet sich nun leider auch hier die Trendwende ab. Dabei liegt meine Toleranzschwelle in Bezug auf ADM und speziell Arnold Schwarzenegger gewiss relativ weit oben, aber man kann auch nicht alles kritiklos abfeiern, bloß weil ein kaputter Ösi vor etwa dreißig Jahren ein paar richtig geile Filme gemacht hat. Im ernst, „Total Brutal“ war seinerzeit großartig, und auch das etwas schwächere „Double Brutal“ hatte einige Glanzlichter zu bieten. Mit dem dritten Longplayer gehen im ADM Universum jedoch so langsam aber sicher die Lichter aus.

Klar, ab und zu blitzt er noch auf, der Funke, der für den richtigen Mix aus Humor, rasanten Gitarren und herrlich eingängigem Thrash Songwriting sorgte (z.B. in „I’ll Be Back“, „Crom“ oder „I Lied“), aber letztendlich täuschen diese kleinen Highlights nicht darüber hinweg, dass sich auf „Triple Brutal“ eine ganz Menge heißer Luft angesammelt hat. Ob es daran liegt, dass so ein Konzept nicht für die Ewigkeit taugt oder Tim Lambesis zum Zeitpunkt der Aufnahmen bereits in einem Steroide- und/oder Amphetamin Wahn versunken war, lässt sich nicht abschließend klären. Offensichtlich ist allerdings, dass „Total Brutal“ mit Belanglosigkeiten wie „Prepare To Be Conquered”, „I Hope That You Leave Enough Room For My Fist“ oder „I Eat Green Berets For Breakfast” ganz locker der Fußboden aufgewischt hätte.

Neben dem durchwachsenen Songmaterial enttäuscht auch die etwas halbgar und unfertig wirkende Produktion, die wohl mal eben nebenbei gemacht wurde; schließlich war das Album beim Bekanntwerden der Anklage noch lange nicht fertig. Dass sich dieser Umstand auch auf die Kompositionen ausgewirkt haben mag, darf ebenfalls vermutet werden und würde auch einiges erklären.

Wie auch immer, „Triple Brutal“ wird seinen Vorgängern zu keiner Zeit gerecht und ist ein etwas missglücktes Abschiedsgeschenk von Mr. Lambesis, der wahrscheinlich die nächsten neun Jahre hinter schwedischen Gardinen verbringen darf. Das Urteil wird übrigens am 2. Mai verkündet. See you at the prison, Tim!
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