Devil You Know - The Beauty Of Destruction

Devil You Know - The Beauty Of Destruction
Metalcore
erschienen am 25.04.2014 bei Nuclear Blast
dauert 47:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A New Beginning
2. My Own
3. Embracing The Torture
4. For The Dead And Broken
5. Seven Years Alone
6. It's Over
7. A Mind Insane
8. Crawl From The Dark
9. The Killer
10. I Am The Nothing
11. Shut It Down
12. As Bright As The Darkness

Die Bloodchamber meint:

Ohne Zweifel, diese(n) Teufel kennt man. Gestatten: DEVIL YOU KNOW, die neue Spielwiese von Francesco Artusato, Gitarrist von ALL SHALL PERISH und HISS OF ATROCITIES, sowie John Sankey, DEVOLVED-Drummer, der schon für FEAR FACTORY oder auch DIVINE HERESY gearbeitet hat. Unterstützung erhalten die beiden vom HISS OF ATROCITIES-Kollegen Roy Lev-Ari an der zweiten Gitarre und BLEEDING THROUGH-Bassist Ryan Wombacher. Und dann wäre da natürlich noch der Posten des Sängers, der von keinem Geringeren eingenommen wird als von Howard Jones, seines Zeichens ehemaliger KILLSWITCH ENGAGE-Frontmann und eines der Wahrzeichen des Metalcore schlechthin.

Bei solch einem Line-Up verwundert es natürlich kaum, dass Nuclear Blast sich zügig die Dienste von DEVIL YOU KNOW gesichert und nunmehr das Debüt der Band namens „The Beauty Of Destruction“ veröffentlicht hat. Natürlich ist dem Album von der Zielgruppe auch dementsprechend entgegengefiebert worden, zumal die Erwartungshaltung von der Band selbst durch die vollmundige Behauptung, mit ihrem Debüt etwas vollkommen Unvergleichliches kreiert zu haben, noch weiter gesteigert wurde. Das mag zwar werbewirksam sein, doch die teuflische Falle, in welche die Band damit tappen könnte, hätte dieser eigentlich bekannt sein müssen.

Denn nach einigen Durchläufen von „The Beauty Of Destruction“ ist zu konstatieren, dass DEVIL YOU KNOW weder der Erwartungshaltung noch dem eigenen Versprechen so richtig gerecht werden können. Im Programm hat das Quintett nämlich eher das zu Erwartende: verhältnismäßig gewöhnlichen Metalcore – mal ordentlich groovend, oft sehr melodisch, nicht selten an KILLSWITCH ENGAGE erinnernd. Das muss nicht per se schlecht sein, ist aber auch nicht besonders aufsehenerregend, denn trotz manches gelungenes Stakkato-Grooves und manch mitreißender Doublebass-Passage, vereinzelter netter Gitarrensoli und einiger weniger Hits fehlt es DEVIL YOU KNOW noch an wirklich zwingenden Momenten.

Mit großem Gestus und einer gehörigen Portion Dramatik startet das Quintett in das Album, wenigstens Howard Jones zeigt sich von Beginn an sowohl in Sachen Shouting als auch bezüglich seiner Clean Vocals in guter Form. Mit „My Own“ folgt dann schon der erste Fingerzeig darauf, dass DEVIL YOU KNOW ihrem Sänger viel Raum zur Entfaltung bieten möchten, den dieser vor allem für seine Klargesangsstimme nutzt, die auch das etwas seichte „For The Dead And Broken“ immerhin zu einem Ohrwurm macht. Der größte Hit des Albums folgt sodann mit dem bereits vorab veröffentlichten „Seven Years Alone“, der zwar mit den bekannten Genre-Standards aufwartet, dessen wüstem Propeller-Groove und eingängigem Refrain man sich aber nur schwer entziehen kann.

Darüber hinaus haben DEVIL YOU KNOW aber leider nicht viel zu bieten. In schöner Regelmäßigkeit wechseln sich etwas ruhigere Songs mit dem Fokus auf Klargesang wie „It’s Over“ mit eher brutalen Brechern der Marke „A Mind Insane“ ab. Kleinere Überraschungen wie der leicht MASTODONeske Gesang im Refrain von „I Am The Nothing“ bleiben die Ausnahmeerscheinung. Der Abschluss in Form des atmosphärisch-ruhigen Rausschmeißers „As Bright As The Darkness“ darf als symbolisch für die fehlende finale Schlagkraft von „The Beauty Of Destruction“ gesehen werden – von der Idee her ganz nett, plätschert der Song jedoch ohne nennenswerten Höhepunkt am Hörer vorbei, statt ein Ausrufezeichen zu setzen.

Somit liefern DEVIL YOU KNOW ein ordentliches Genre-Album ab - aber auch nicht mehr, wodurch sich „The Beauty Of Destruction“ angesichts der eingangs beschriebenen Band-Konstellation trotz der guten Leistung Howard Jones‘ wie eine Enttäuschung anfühlt, da dem Sänger nicht die ganz großen Songs auf den Leib geschneidert wurden. Dünne sieben Punkte - hier wäre mehr drin gewesen!
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