Fantoft - The Chronicles Of Hate

Fantoft - The Chronicles Of Hate
Melodic Black Metal
erschienen am 13.02.2014 als Eigenproduktion
dauert 58:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Beginning
2. Tortured Screams Of Angels
3. Leviathan's Revenge
4. Crushing The Bones With Hate
5. Lost Inside Part I
6. Lucifer's Kingdom
7. Blitzkrieg Against Christianity
8. Wrath Of Satan
9. Slashing The Priest
10. Lost Inside Part II
11. Insanity
12. Sorrow
13. My Last Days

Die Bloodchamber meint:

Die Kirchenzündelei in Norwegen hat zum Glück schon lange ihr Ende gefunden. Die niedergebrannte Kirche Fantoft wurde inzwischen auch neu aufgebaut und diente den Jungs der gleichnamigen Band zur Inspiration. Nicht nur Bandname FANTOFT setzt sich auseinander mit unheiligem Krieg gegen Religion, auch thematisch ist man ganz schwarzmetallisch-klassisch veranlagt.

Das selbst produzierte Debütalbum „The Chronicles Of Hate“ widmet sich in dreiteiligem Aufbau dem Ausufern des Hasses. Ein erster Teil „Rage & Violence“ bis Track 4 wird gefolgt von „Hate Against Religion“ und abgeschlossen mit „Hate Against Myself“, welche jeweils mit atmosphärischen Intros des zweiteiligen „Lost Inside“ markiert wurden. So viel zum thematischen Konzept, das kompositorisch auch ganz hübsch umgesetzt wurde. Musikalisch ist FANTOFT ein Hybrid aus vielen Black Metal Stilen. Ein montones DARKTHRONE-Ambiente, melodische Ausflüge von MARDUKs Frühwerk, die selten räudigen DISSECTION-Eskapaden und Verwandtes sind Teil des schöpferischen Fundus. Und obwohl man beim Opener schon etwas an BURZUM denkt, was sicherlich auch seinen Teil zum Bandnamen beitrug, fällt mir die Ähnlichkeit zu einem gewissen EISREGEN-Song auf. Dieses kategorische Schubladisieren soll die Band aber keineswegs diskreditieren. Denn die musikalische Linie wird treu bedient und auf einer fast einstündigen Spielzeit in aller Ausführlichkeit zelebriert. Simpel gestrickter Sound schafft die ersehnte Kälte für geifernde Screams, ausartende Blastbeats und sägende Riffs, aufgelockert mit melodischen Tonfolgen und Tempobremsen, was einen eingängigen Effekt schon beim ersten Hör hat.

Für ein Debüt ist das mehr als gut und inmitten sehr solider Songs, die auch konzeptuell den roten Faden beibehalten sticht mit „Blitzkrieg Against Christianity“ eine wahre Perle aus dem Tonträger hervor. Die eingeschlagene Richtung der Band ist interessant und die erste Duftmarke dürfte ihnen mit „The Chronicles Of Hate“ durchaus gelungen sein. Vielleicht wollte die Leipziger Bande aber einfach zu viel auf einmal auf eine Scheibe pressen; jedenfalls klingt es noch sehr experimentell, als würde man mal ausloten, was die Musiker so in petto haben.
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