Deathstars - The Perfect Cult

Deathstars - The Perfect Cult
Industrial / Gothic Rock
erschienen am 13.06.2014 bei Nuclear Blast
dauert 42:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Explode
2. Fire Galore
3. All The Devil’s Toys
4. Ghost Reviver
5. The Perfect Cult
6. Asphalt Wings
7. Bodies
8. Temple Of The Insects
9. Track, Crush & Prevail
10. Noise Cuts

Die Bloodchamber meint:

Obwohl sie mich zugegeben eher kalt gelassen haben, sind mir die DEATHSTARS doch seit vielen Jahren ein Begriff. Sie waren halt irgendwo da, im Hinterkopf. Hauptsächlich durch den damaligen Vermarktungsoverkill seitens des Labels und dem unerträglichen, aber auch zum Bandnamen passenden Auftreten der Mitglieder. Gut, vieles im Leben kann man sich nicht aussuchen, sein Image jedoch schon. Wer dann auf geheimnisvollen, aber möglichst nicht zu düsteren (weil abschreckenden) Teenagerfang macht, dafür einmal den Kopf kräftig in den Tuschkasten taucht und von sich selbst als "Star" spricht, muss auch mit entsprechend Häme rechnen. Wirklich ernst genommen haben viele (vor allem männliche Metaller) die Schweden damals nicht, aber auch musikalisch leuchteten die Sterne nicht besonders hell.

Kein Grund, zehn Jahre später nicht einfach noch einmal unvoreingenommen in das neue Material auf "The Perfect Cult" hereinzuhören. Darauf geboten wird schnörkelloser Industrial / Gothic Rock, wie man ihn im Grunde zuhauf aus Skandinavien kennt. Oder wie ihn SAMAEL bis vor einiger Zeit mal zelebriert haben. Ein tief gelegener Fronter singt sich durch einfache, eingängige Melodien und spricht sich durch die Refrains, stets auf der Suche nach guten Schlagworten und One-Linern. Dazu pocht das Schlagzeug einen ebenso einfachen, kräftigen Rhythmus. Die obligatorischen Keyboards ergänzen aufdringlich aus dem Hintergrund die instrumentale Komponente, etwas unentschlossen zwischen spacigem Geklimper, Theatralik und Achtziger-Wave schwankend. Gitarren gibt’s auch, diese taugen, wenn überhaupt aber höchstens als kurzer Rhythmus-Support und gehen meist hinter der Elektronik in Deckung.

Dennoch muss man ehrlich feststellen, dass "The Perfect Cult" in kleinen Dosen durchaus ganz gut funktioniert. Die erwähnte Schnörkellosigkeit sorgt für kurzweilige Unterhaltung mit dem durchaus auch in dunklen Ecken tanzbaren Material. So gut die DEATHSTARS das optische Spiel mit dem Klischee beherrschen, so konsequent treffsicher geben sie sich auch bei der Suche nach knackigen, eingängigen Refrains. Für ne kleine Portion "Fire Galore", dem Titeltrack oder "Noise Cuts" ist zwischendurch immer mal Platz. Sobald aber etwas mehr davon aufgetischt wird, wird’s schnell fad und trocken.
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