Earth - Primitive And Deadly

Earth - Primitive And Deadly
Ambient / Doom Metal / Drone / Stoner Rock
erschienen am 12.09.2014 bei Southern Lord Recordings
dauert 47:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Torn By The Fox Of The Crescent Moon
2. There Is A Serpent Coming
3. From The Zodiacal Light
4. Even Hell Has Its Heroes
5. Rooks Across The Gate

Die Bloodchamber meint:

''Earth 2'' ist eines der Alben, die innerhalb der Drone Szene einen enormen Kultstatus genießen. Mich hatte dieses Stück Musik damals auch in seinen Bann gezogen. Danach habe ich die Verbindung zur Erde komplett verloren. Nun habe ich hier ''Primitive And Deadly'' am Laufen und bin erstaunt. Nicht dass es die Amis noch gibt, sondern was aus diesen in diesen verstrichenen 21 Jahren geworden ist. Ist das eine Art Altersmilde?

Was die Atmosphäre dieser Scheibe angeht bin ich geneigt dieser These zuzustimmen. Denn von der bedrohlichen, düsteren Schwere vergangener Tage ist hier nur noch ansatzweise etwas zu bemerken. Nun gut, war auch nicht zu erwarten. Aber diese musikalische Orientierung gefällt mir. Vor allem die Hinzunahme von etwas, das in anderen Bands als Gesang bezeichnet wird, erfreut doch sehr. Ist der Opener noch frei von diesem und deshalb auch noch ein wenig zäh in der Verdauung, so erwartet einen ''There Is A Serpent Coming'' gefühlt der Totengräber. Die Vocals bilden zusammen mit der Musik eine Einheit, die einer Beerdigung nahe kommt. Schön monoton und stimmig. EARTH bauen ihre Nische geschickt um, schaffen es aber dabei ihrer eigenen Monstrosität auf eine andere Weise Gewicht zu verleihen. Es fällt schwer diesem Biest einen Namen zu geben. Doom Metal ist das hier auf jeden Fall, aber auch nicht so wirklich. Drone dröhnt nur noch beiläufig und die Stoner Elemente passen auch mit den Ambient Passagen ins Bild. Aber wie zum Teufel so etwas nun genannt werden muss, das entscheide doch jeder für sich selbst.

''Primitive And Deadly'' ist ein Album voller Kälte und unnahbar. Allerdings nur auf den ersten Blick, da es recht schnell zünden kann, wenn man nur gewillt ist dieser Veröffentlichung Gehör zu verleihen. Denn unter der Fassade ist es immer noch kantig, aber eigenwillig zugängig und phasenweise richtig entspannt. Wer die Entwicklung der Band verfolgt hat, der wird sicher nicht so erstaunt gewesen sein wie ich. Persönlich denke ich aber, dass dieses Album ein großer Schritt in die richtige und vor allem interessante Richtung ist. Der einzige Nachteil an dieser ganzen Geschichte ist dann aber doch, dass man sein Alleinstellungsmerkmal aufgegeben hat und Gefahr läuft unter Einem von Vielen zu landen. Aber lassen wir das Album nun mal so stehen wie es ist. Es verdient Aufmerksamkeit. Nicht mehr, und auf keinen Fall weniger!
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