Towers Of Flesh - Antithetical Conjurations

Towers Of Flesh - Antithetical Conjurations
Black Death Metal
erschienen am 12.09.2014 bei Candlelight Records
dauert 37:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Antithetical Conjurations
2. Veiled Conception
3. Beg For Absolution
4. Blind-Worm-Cycle
5. (Imperfect) Translations
6. Concealed Within

Die Bloodchamber meint:

TOWERS OF FLESH... Von bizarren und altraumhaft-fantastischen Visionen bis zu still vor sich hin rotierenden Dönerspießen kann das wohl alles sein. Der Name ist wohl nicht allzu vielen Metalheads geläufig und ich wage an dieser Stelle schon einmal die Prognose, dass dies auf absehbare Zeit auch so bleiben wird. Dass „Antithetical Conjurations“ schon das Zweitwerk der britischen Truppe ist, war dem Rezensenten bis vor Kurzem nicht geläufig. Allzu viel Aufsehen hat die Band in den sechs Jahren ihres Bestehens nicht erregt. Und es stellt sich die Frage, ob TOWERS OF FLESH dies noch vor ihrem dritten Album ändern werden.

Grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden, was die Briten fabrizieren. Ihr Sound ist technisch ansprechend und kann sich am ehesten als Black Metal schwedischer Prägung mit einigen Versatzstücken Death Metal bezeichnen. Den handwerklichen Zugang haben sich von MORBID ANGEL oder MONSTROSITY, das Gespür für Melodik eher von NECROPHOBIC oder WATAIN. Doch dabei sollte man keineswegs einen Klon der Genannten erwarten, denn TOWERS OF FLESH machen ihr ganz eigenes Ding daraus, das sich bei genauerer Betrachtung hören lassen kann. Doch schon da liegt der Hase im Pfeffer.„Antithetical Conjurations“ ist ein Album, das zu Beginn einen mauen Eindruck hinterlässt, der sich aber mit einigen Hördurchgängen verbessert. Es drängt sich nicht eben auf, die Hits sind dünn gesät und bei sechs Stücken, von denen eines auch nur ein kurzes instrumentales Intro ist, deutet sich schon an, dass mit einer gewissen Sperrigkeit zu rechnen ist.

Hat man einmal seinen Weg in dieses Album gefunden, bietet es durchaus nette Momente. „(Imperfect) Translations“ bleibt aber ein einsamer Höhepunkt, hier schaffen die Briten es, all ihre Fähigkeiten zu bündeln und auf den Punkt zu bringen. Vor allem hat dieser Song eine dichte Atmosphäre, die sich nicht überall auf dem Album findet. Dazu trägt wohl auch die Produktion bei, die etwas mehr Biss und etwas weniger Mitten vertragen könnte. Weiterhin tun die sehr farblosen Vocals ihr Übriges. Zwar bieten sie soliden Genrestandard, bleiben aber sowohl von der Rolle im Mix als auch von der lauwarmen Emotionalität hinter dem zurück, was man von einem wirklich guten Vokalisten im extremen Metal erwarten kann. Lediglich die Gitarrenarbeit glänzt an vielen Stellen auf, das Riffing ist abwechslungsreich und hochwertig.

Am Ende bleibt ein nicht übermäßig langes Album, das seine Momente, aber auch eine ganze Reihe Baustellen hat. Auf dem vollkommen übersättigten Markt des extremen Metal gewinnt man so keinen Blumentopf. Dem Interessierten sollte man keinesfalls von einer Runde TOWERS OF FLESH abraten, doch die Erwartungen darf man dabei auch nicht zu hoch hängen. Und ob es bei den Alternativangeboten lohnt, sich das Album erstmal stundenlang schönzuhören, muss jeder für sich abschätzen. Wie ging es zuletzt noch beim Durchstöbern der Promoliste durch meinen Kopf: So viel Musik und so wenig Zeit...
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