Primordial - Where Greater Men Have Fallen

Primordial - Where Greater Men Have Fallen
Epic Pagan Metal
erschienen am 21.11.2014 bei Metal Blade Records
dauert 58:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Where Greater Men Have Fallen
2. Babel's Tower
3. Come The Flood
4. The Seed Of Tyrants
5. Ghosts Of The Charnel House
6. The Alchemist's Head
7. Born To Night
8. Wield Lightning To Split The Sun

Die Bloodchamber meint:

Es ist wohl nicht nur für mich persönlich ein metallisches Großereignis, wenn ein neues Album von PRIMORDIAL erscheint. Es ist viel darüber geschrieben worden, was diese Band auszeichnet, was sie von der Masse anderer Bands aus dem Pagan oder Black Metal Bereich unterscheidet. Seitdem 2005 „The Gathering Wilderness‟ erschienen ist, haben die Iren nur noch Qualitätsware veröffentlicht, zum Teil in herausragender Art und Weise. Mit „Redemption at the Puritan's Hand‟ zeigten sie sich auf der absoluten Höhe ihres Schaffens und es ist ihnen gelungen, ein Album ohne jede Schwäche zu veröffentlichen, das auch drei Jahre nach seinem Erscheinen noch zu begeistern weiß. Wenn's am schönsten ist, soll man gehen, sagt der Volksmund, aber das fällt PRIMORDIAL nicht im Traum ein. Allein auf diesem Hintergrund ist es eine Zitterpartie, bis man sich in ein neues Album eingehört hat. „Where Greater Men Have Fallen‟ ist der inzwischen achte Streich der Mannen um Alan „Nemtheanga‟ Averill. Und die Frage ist berechtigt, ob es der Band gelingt, die eigenen überdimensionalen Fußstapfen aufs Neue auszufüllen.

Die einfache und kurze Antwort darauf ist: Ja! „Where Greater Men Have Fallen‟ fügt sich nahtlos in die Reihe der letzten Alben ein und stellt auch qualitativ keinen Bruch dar. Zwar fehlen ein paar Elemente, die den Vorgänger zu einem sensationell guten Album gemacht haben, aber PRIMODIAL zeigen sämtlichen Pagan Metallern immer noch, wo der heidnische Hammer hängt. Allein der Rahmen, den die Songs „Where Greater Men Have Fallen‟ und „Wield Lightning to Split the Sun‟ bilden, ist überwältigend. Der Titelsong ist eine kämpferische Hymne, die stark an „Empire Falls‟ erinnert und in der Zukunft wohl auch so manchem Konzertbesucher als Opener einen Schauer den Rücken herunterjagen wird. Und der Rausschmeißer ist an Epik kaum zu überbieten. PRIMORDIAL gelingt er wieder einmal, dieses unvergleichliche Grundgefühl der Tragik so mitreißend in Musik zu fassen, ohne dabei in die überall lauernden Fallen zu tappen und kitschig zu werden.

Es gibt unter den sechs übrigen Songs ein paar, die herausstechen. Vor allem sind da „The Seed of Tyrants‟ zu nennen, bei dem sich die Iren ungewohnt ruppig und temporeich zeigen. Im Kontext des gesamten Albums ein gelungener Kontrapunkt. Und „The Alchemist's Head‟ fällt vom Riffing und der Harmonik her ein wenig dissonanter und finsterer aus als gewohnt. Bei diesem Song zeigt sich auch, dass Alan neben seinem einzigartig charismatischen Gesang auch noch richtig fies keifen kann.

Wenn es überhaupt Kritik an diesem Album zu üben gibt, dass wohl nur die Tatsache, dass es ihnen diesmal nicht gelungen ist, einen Song wie „Bloodied Yet Unbowed‟ zu schreiben. Das Material zwischen den beiden herausragenden Stücken am Anfang und am Ende des Albums ist durchweg gelungen, aber es fehlt eben dieser eine ganz besonders magische Moment, der auch einer Ausnahmeband wie PRIMORDIAL nicht auf Knopfdruck gelingt. Ansonsten gibt es herzlich wenig zu meckern. Zwar gäbe es die eine oder andere Kleinigkeit im Detail zu bemängeln, aber in Anbetracht der vielen Stärken des Materials, der musikalischen Umsetzung und der Produktion des Albums sind diese ganz klar zu vernachlässigen. „Where Greater Men Have Fallen‟ ist ein weiteres wunderbares Album dieser außergewöhnlichen Band geworden, das bei allen Fans wohl auf Monate hinweg regelmäßig rotieren wird. Von Abnutzungserscheinungen sind wir hier meilenweit entfernt und so werden PRIMORDIAL bis auf Weiteres den Thron des heidnischen Schwermetalls innehaben.
-