Schandmaul - Kunststück

Schandmaul - Kunststück
Folk
erschienen am 25.07.2005 bei Fame
dauert 73:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Tyrann
2. Vogelfrei
3. Goldene Kette
4. Letzter Tanz
5. Kalte Spuren
6. Frühlingsleier
7. Bin unterwegs
8. Talisman
9. Waldmär
10. Der Clown
11. Klagelied
12. Dein Anblick
13. Herren der Winde
14. Walpurgisnacht
15. Geisterschiff
16. Willst Du

Die Bloodchamber meint:

Nach dem Vorgeschmack in Form der EP „Bin unterwegs“ mit vier Liedern, eines davon in Videoform, folgt nun die zugehörige CD „Kunststück“. Darauf wurde der Auftritt von SCHANDMAUL in München im Zirkus Krone mitgeschnitten, bei welchem sie vom Puchheimer Jugendkammerorchester und Gästen anderer Bands unterstützt wurden.
Dabei wurden die Lieder in der Grundstruktur natürlich erhalten, aber stellenweise hörbar „umgeschrieben, auf den Kopf gestellt und neu arrangiert“, wie es im Begleitheft heißt. Und weiter: „Wir fragten uns, wie es wohl klingt, wenn man bei SCHANDMAUL spaßeshalber den Stromstecker zieht, wenn man mal nur überwiegend mit akustischen Instrumenten auftritt. Und wie wäre es, wenn man zusätzliche Instrumente und ein Streichorchester einbindet?“
Das schadet dem Ganzen aber nicht, die hier hörbaren Versionen können meistens ebenso überzeugen. Außerdem wird einem so weit mehr als nur ein Konzertmitschnitt bekannter Lieder geboten.
Die Auswahl selbiger ist ebenfalls sehr gut gelungen, so hat man die unterschiedlichen Stücke vielseitig und passend ausgewählt und auch gekonnt plaziert. Gefühlvolle, schöne Stücke wie „Dein Anblick“ oder „Geisterschiff“ schaffen Gänsehaut und laden zum Träumen ein, Reißer wie das tanzbare „Herren der Winde“ oder das flotte „Walpurgisnacht“ sorgen ebenfalls für Begeisterung und fröhliche, warme Lieder wie „Frühlingsleider“ machen richtig gute Laune.
Nur manche Umsetzungen wie jene von „Vogelfrei“ und besonders „Letzter Tanz“ und noch die eine oder andere Weitere schneiden vor allem im Vergleich mit den Originalversionen schlechter ab. Das ist aber in Anbetracht des restlichen guten Materials durchaus zu verkraften. Außerdem muss man SCHANDMAUL wie immer zu Gute halten, dass alle Klänge von Musikern fernab von Keyboards oder gar Samples zu Stande gebracht werden und dennoch ausgereift und wie aus einem Guss klingen. Auch das Mitsingen, Mitklatschen und Jubeln des Publikums ist nicht störend, sondern intensiviert die Stimmung meistens noch; so dass dieses „Kunststück“ auch mit ein paar klitzekleinen Durchhängern nicht nur Folk-Freunden empfehlenswert ist.
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