Enforcer - From Beyond

Enforcer - From Beyond
Heavy Speed Metal
erschienen am 27.02.2015 bei Nuclear Blast
dauert 42:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Destroyer
2. Undying Evil
3. From Beyond
4. One With Fire
5. Below The Slumber
6. Hungry They Will Come
7. The Banshee
8. Farewell
9. Hell Will Follow
10. Mask Of Red Death

Die Bloodchamber meint:

Die Schweden ENFORCER im Zuge ihres neuen Albums „From Beyond“ groß vorzustellen, dürfte sich erübrigen. Mit ihren bisherigen drei Alben haben sie sich nämlich völlig zu Recht an die Spitze junger, aufstrebender NWOBHM-Bands gespielt. Sowohl dem Kollegen Scheidler als auch dem Kollegen Bach konnten die beiden Vorgänger höchste Weihen entlocken. Und so wie einst MAIDEN in den 80ern mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit ein großartiges Album an das nächste reihten, so zeigen auch ENFORCER mit ihrem mittlerweile vierten Studioalbum, dass sie noch lange nicht genug haben.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Schweden beim Komponieren der zehn „From Beyond“-Songs keine Experimente gewagt und stattdessen voll und ganz auf ihre Erfolgsformel aus jugendlicher Verspieltheit und fast schon übertriebener Eingängigkeit gesetzt haben. Und wer gedacht hat, dass ENFORCER im nunmehr zwölften Jahr ihres Bestehens womöglich einen Gang zurückschalten würden, wird gleich mit der eröffnenden Hochgeschwindigkeitsattacke „Destroyer“ eines Besseren belehrt. Nach wie vor rifft und soliert sich der Vierer nämlich nach MAIDEN-Lust und METALLICA-Laune die Seele aus dem Leib, nach wie vor werden die Songs von der Rhythmus-Fraktion unablässig vorangetrieben, und nach wie vor sorgt Fronter Olof Wikstrand abseits jedes noch so spitzen Schreies dafür, dass dank seiner Ohrwurm-Refrains die „From Beyond“-Hitdichte der seiner Vorgänger in nichts nachsteht.

Ob es nun die bereits angesprochenen Speed Metal-Reminiszenzen, doch mal die gemäßigtere Gangart wie im Titeltrack oder epischere Songs wie „Below The Slumber“ oder der großartig riffende Rausschmeißer „Mask Of Red Death“ sein sollen, hier trifft fast jede Nummer ins Schwarze. Einzig das fast schon obligatorische Instrumental „Hungry They Will Come“ kann mit der Verspieltheit seiner von den vorigen Alben bekannten Vorgänger nicht ganz mithalten, und in „Hell Will Follow“ gehen ENFORCER beinahe schon eine Spur zu wild zur Sache, ansonsten gibt es an „From Beyond“ aber nichts auszusetzen. Es sei denn, man hätte von den Schweden mehr Mut zu Experimentierfreude oder bahnbrechende Neuigkeiten erwartet. Dann könnte man von dem neuen Werk natürlich enttäuscht sein, denn so gesehen stagniert das Quartett. Aber auf was für einem Niveau…

Traditionalisten werden also auch weiterhin ihre Freude an und mit ENFORCER haben, liefern diese doch mit „From Beyond“ genau das (Hit-)Feuerwerk ab, das ihre Fans erwartet haben. Und nicht zuletzt dank Nuclear Blast im Rücken dürften die Chancen gut stehen, dass die Band ihre Fanschar stetig vergrößert. In erster Linie haben es ENFORCER aber natürlich in der eigenen Hand. Sollten sie die in den letzten Jahren sowohl an der Studio- als auch an der Live-Front mit ihrer zu jeder Sekunde spürbaren Spielfreude unter Beweis gestellte Qualität weiter konservieren können, dürfte es für die Band noch richtig hoch hinausgehen.
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