Sulphur Aeon - Gateway To The Antisphere

Sulphur Aeon - Gateway To The Antisphere
Black Death Metal
erschienen am 10.04.2015 bei Imperium Productions, Ván Records
dauert 51:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. ... To Drown This World
2. Devotion To The Cosmic Chaos
3. Titans
4. Calls From Below
5. Abysshex
6. Diluvial Ascension - Gateway To The Antisphere
7. He Is The Gate
8. Seventy Steps
9. Onwards... Towards Kadath
10. Into The Courts Of Azathoth
11. Conclusion

Die Bloodchamber meint:

Aus vergessenen und blasphemischen Äonen zieht wieder das Chaos über uns einher: Mit „Gateway To The Antisphere“ huldigen SULPHUR AEON zum zweiten Mal in voller gebührender Länge Cthulhu und anderen monströsen Schrecken des Lovecraft-Universums und knüpfen dabei nahtlos an ihr erstes Album an.

Denn wie schon mit „Swallowed By The Ocean’s Tide“ knallen die Westfalen eine gigantische Platte vor den Latz des Hörers, die alteingesessene Vertreter des Black/Death Genres vor Neid erblassen lassen sollte. Eines der wahrlich einzigartigen Merkmale dieser Band ist die unheimlich dichte Atmosphäre und die wird durch eine erstickend drückende Produktion zustande gebracht. Darüber hinaus findet sich wieder Intro und instrumentales Outro zum Album, die zusammen mit dem brillanten Songwriting eine fesselnde Aura versprühen. Und dazu bietet noch jeder Song im Einzelnen so viele Highlights wie ganze andere Alben zusammengenommen.

Im ersten Eindruck braut sich zunächst ein immenses Tongebilde auf, das von Blastbeats und von Snaredrum getriebenen Rhythmen gefüttert wird. Für das klasse Schlagzeugspiel zeichnet sich Daniel Dickmann verantwortlich, während Torsten Horstmann sowohl Bass als auch Gitarren eingespielt und wieder maßgeblich die Songs geschrieben hat. Der bebende Bass unterstreicht das Konzept gut und T.‘s Riffing ist grandios – mal groovend, mal rasiermesserscharf und immer angereichert mit den finstersten Melodien. Nimmt man noch das fiese Gekeife und tiefe Growlen von Sänger Martin Hellion dazu, hat man ein massives Zusammenspiel. Nahezu perfekt eingespielt und dank zahlreichen, treffsicheren Tempowechseln ist es auch sehr abwechslungsreich und lässt etliche geniale Details und Ausschmückungen erkennen.

Das Wörtchen „wieder“ habe ich jetzt einige Male verwendet und das unterstreicht im Prinzip, womit wir es mit „Gateway To The Antisphere“ zu tun haben: Eine schnörkellose Fortsetzung des schon tighten Debütalbums. SULPHUR AEON rücken keinen Fingerbreit von ihrem schon damals geradlinigen Stil ab. Beim intensiven Hören fällt dennoch auf, dass dieser Stil um Nuancen verfeinert wurde. Der Sound noch ein bisschen bombastischer, das Songwriting an sich noch ausgefeilter und die Eingespieltheit der Band insgesamt reifer. Auch ästhetisch ist dieses Stück abermals gelungen, denn das Coverartwork spricht mit Detailliertheit und monströser Motivik Bände darüber, worum es musikalisch geht.

Da kann man nur noch den Hut ziehen – eine solche Musik aller Superlative hat absoluten Seltenheitswert und mit zwei solchen Platten, die sich qualitativ auf zyklopischer Augenhöhe bewegen, unterstreicht die ja noch junge Band (2010 gegründet!), was für irrsinniges, schöpferisches Potenzial in ihr schlummert. Und wie schon bei Lovecraft: Es gnade uns Gott und was sonst so helfen möge, wenn urzeitliche Wesen erwachen und nichts als unbeschreibliches Grauen auf diese kümmerliche Welt darnieder bringen. All hail Cthulhu!
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