Dionisyan - The Mystery Of Faith

Dionisyan - The Mystery Of Faith
Death Doom Metal
erschienen am 07.01.2015 bei Beyond... Production
dauert 66:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shadows Of Destiny
2. Lilith (Angel Of Seduction)
3. Lost Time
4. Clouds Under The Moon (Missa Defunctorum)
5. Chain Of Thorns
6. Torment And Ecstacy
7. Stigmatized (Touch My Hands)
8. Lament Of Dying Angel (Requiem)

Die Bloodchamber meint:

In der heutigen Zeit ist ja alles eine Challenge. Neben der Ice Bucket Challenge oder der in Bayern verbreiteten Bier Challenge hört man auch immer häufiger den Ausspruch „Challenge accepted“. Also Leute, nun habe ich eine neue Challenge für euch. Probiert DIONISYAN am Stück anzuhören.

„The Mystery of Faith“ ist neben einer Demo die erste Veröffentlichung in Albumlänge des italienischen Duos DIONISYAN. Mastermind und Akteur an allen Instrumenten und den gregorianischen Gesängen ist Treggor Russo. Für die Growls hat er seinen Kollegen Ignazio Conticello eingeladen. Stilistisch bewegen sie sich zwischen Doom Metal und Death Metal und bleiben dementsprechend immer in einem zähen und langsamen Tempo hängen. Eigentlich hat das Album von vorne bis hinten keinen einzigen Tempowechsel, oder nur so wenige, dass man sie gar nicht erst bemerkt. Das mag ja für den Doom Metal kein schlechtes Zeichen sein, doch wenn wir von Doom Metal sprechen, dann hätte ich gerne etwas mehr Verderben und Verhängnis in dieser Musik. Stattdessen ist „The Mystery of Faith“ ein Konzeptalbum mit schwer greifbaren Melodien und langweiligen Entwicklungen. Die Growls werden in der ewig gleiche Leier vorgetragen und der Sound hört sich so gar nicht nach Doom Metal an. Wie ein Schluck Wasser in der Kurve kommt dieses Album daher. Eine leichte Aufwertung findet es durch zahlreiche Keyboard- und Synthesizerklänge, welche die einzigen abwechslungsreichen Elemente sind.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich Treoggor Russo etwas dabei gedacht hat, als er sich hingesetzt hat und dieses Album komponiert hat. Doch entweder hat er nicht lange nach besseren Alternativen gesucht, oder ist wie ein experimenteller Jazz Musiker so überzeugt von seiner Arbeit, dass er keinen objektiven Blickpunkt mehr haben kann. Dann muss man sich aber auch negative Kritiken von intellektuell weniger gereiften Außenstehenden wie mir gefallen lassen.
-